Action, Liebe, Vertrauen – Review BTOOOM! 4 & 5

Kaum hat man ein Review zu den Bänden 1-3 gemacht (siehe hier), sind auch schon Band 4 und sogar 5 erschienen und man hat sie verschlungen. ^^ Ich rede natürlich von dem Manga für alle Explosions-Fanatiker „BTOOOM!“ von Junya Inoue.

Cover (und Kartenstückchen) von BTOOOM! Band 5; Junya Inoue; Tokyopop

Cover (und Kartenstückchen) von BTOOOM! Band 5; Junya Inoue; Tokyopop

Was passiert in Band 4 und 5? Wir stecken immer noch auf der einsamen Insel fest, ohne Lebensmittel, ohne Freunde, ohne Aussicht auf Rettung, dafür aber mit einer Ladung Bomben und der Ansage „bringt 7 Leute um, dann könnt ihr fliehen“. Also gutes Wetter und alles ist nice wie eh und je, gespickt mit ein paar Explosionen, dem Kampf um Essensrationen und Angriffen von anderen „Spielern“. Beide Bände strotzen vor Action und unsere beiden liebsten Hauptcharaktere Ryota und Himiko kämpfen immer noch ums Überleben – und darum, ihre Menschlichkeit nicht zu verlieren. Denn wir erfahren mehr über die zeitweiligen Verbündeten von Ryota und Himiko, aber die beiden müssen leider auch feststellen, dass man auf der Insel kaum jemandem trauen kann … oder vielleicht niemandem? Jede Interaktion mit anderen muss hinterfragt werden und ein Fehler kann den eigenen Tod bedeuten. Ein paar wenige weitere Waffen bzw. Upgrades gibt es übrigens auch, es wird also nicht langweilig.

Dat Fanservice? :D

Generell sind die Mangas eher ernst gehalten, was auch gut zum Actionpart passt. Die von mir geliebten Manga-Gesichtsausdrücke kommen nur selten vor. ^^ (Für den Zeichenstil hier nochmal die Leseprobe aus dem ersten Band.) Trotzdem verhalten sich die Charaktere stellenweise dämlich oder sehr naiv und ab und zu gibt es Szenen, die ich einfach nicht ernst nehmen kann. Wenn beispielsweise eine Bombe (die sind ja nur so 5cm im Durchmesser) höchstdramatisch in einem unglaublich entscheidenden Moment in Zeeeeiiiiiiitluuuuupeeeee von einer Frauenbrust abprallt, dann nimmt das der Szene irgendwie doch wieder die Dramatik. :D

Aber zurück zum Ernst des Lebens/Mangas. Ebenso wie im dritten Band erklärt wird, wie es dazu kam, dass Himiko auf die Insel geschickt wurde, erfahren wir in den nächsten Bänden noch mehr über sie, aber auch einiges über andere Charaktere, wie Herrn Taira. In Band 4 schwelgt Ryota in Erinnerungen an seine Kindheit – okay, schwelgen tut er nur bedingt, denn wir erfahren, warum er mit seiner Familie nicht zurecht kam. Außerdem stellt Ryota plötzlich fest, dass er jemand anderen auf der Insel bereits kennt und dieser jemand keineswegs ein netter Nachbar von nebenan war. Doch egal ob nett oder nicht: Auf der Insel werden neue Bündnisse geschlossen und in Band 5 wird zum ersten Mal sogar die kleine Kackbratze, die mir schon seit ihrem ersten Auftauchen auf den Senkel geht, von solch einer Gruppe ein wenig in die Enge gedrängt. Ihr wisst schon, Kosuke Kira, 14 Jahre alt und sehr seeehr durch, was die Psyche angeht. ^^ Leider hält das mit dem Bedrängen nich so lange vor, wie ich mir das bei dem sadistischen Kindchen gewünscht hätte – wobei ich die Methode der Bedrängnis dabei wieder zu den „also ernst meint ihr das jetzt aber nich, oder?“-Teilen des Mangas zählen würde …

Okay, jetzt aber: Dat Lovestory! ^^

Himiko und Ryota, wer hätte das gedacht? Okay, jeder, der den ersten Band des Mangas gelesen hat und der weiß, dass die gutaussehenden Hauptcharaktere immer zusammenkommen. Aber man wird ja wohl mal rhethorische Fragen stellen dürfen, oder?  :D Nun ja, offiziell zusammen sind die beiden natürlich nicht, aber sie kommen sich näher und in Band 5 gibt es sogar eine Kuss-Szene. So bei Mondschein und voll romantisch und so! Eigentlich spoilere ich euch das aber nur, weil ich die ganze Sache so ein bisschen seltsam finde. ^^ Denn die beiden sind total niedlich, weil sie als klischeehafterweise unerfahrene Zocker anscheinend gar keine Erfahrung (zumindest kommt es so aus den Vergangenheits-Stories rüber) und deswegen überhaupt keinen Peil haben, wie sie sich gegenüber dem jeweils anderen verhalten sollen. Zusätzlich kann auch gar nicht viel passieren, weil Himiko durch ihre Vergangenheit und die Erlebnisse auf der Insel doch noch arg verstört ist, was die Annäherung durch Männer angeht, weswegen Ryota auch ritterlicherweise (und mangastandardweise) nicht weiter geht als zu kuscheln. Von daher, sach ich jetzt mal: Seid knuffig und viel Spaß! ^^

Andererseits irritiert es mich, dass laut den dollen Spieler-Infos auf der ersten Seite der gute Ryota 22 Jahre alt ist und Himiko erst 15 … hätte man das nich ein weeeeenig mehr angleichen können? o.O Also ich mein, es sind nur Charaktere aus einem Manga und vom Verhalten her sind die definitiv geistig gleich alt, aber gerade deswegen irritiert es mich, dass da so ein großer Unterschied sein soll. Aber vielleicht bilde ich alte Socke mir da auch nur was ein und alle 15- und 22-jährigen Menschen sind heutzutage total gechillt auf einer Wellenlänge. ^^ Oder wird die Sache durch den theoretischen Altersunterschied für irgendwen spannender? Also dazu würde mich ja mal eure Meinung zu interessieren. Sind das alles nur Zahlen oder was haltet ihr davon?

Ein bisschen Friede, ein bisschen Hoffnung, dädädädädääää …

In Band 5 wird auch zum ersten Mal vorgerechnet, dass maximal vier Spieler von der Insel fliehen können, da es insgesamt nur 32 Spieler gibt, denen man ihre Chips klauen (ergo, die man umbringen oder verstümmeln) könnte. Sollten wir also wider Erwarten mehr als vier Charaktere liebgewinnen, bekommen wir ein emotionales Problem. Aber da auch die Hintergrundstory des Nebencharakters Hidemi mich nicht wirklich vor Mitgefühl hat zerschmelzen lassen, sehe ich da im Moment noch kein Problem. Andernfalls geraten natürlich vor allem die Charaktere in Schwierigkeiten, die so naiv waren und sich angefreundet haben. Wie im vierten Band zu Himiko und Ryota gesagt wird: „Sobald ihr sechs Chips habt, werdet ihr auf die Probe gestellt.“ Denn mit dem eigenen Chip und dem des Partners zusammen wären das die benötigten acht Chips. Also den Partner umbringen und schnell selbst von der Insel fliehen? Oder weitersuchen, bis man insgesamt 16 Chips hat? Ryota und Himiko würden natürlich niemals das mit dem Betrügen machen, das wissen wir ja jetzt schon. ;) Falls sie sich mit mehreren anderen Leuten anfreunden, wird es allerdings doch wieder eng mit den Chips.

Aaaaaber neben all der Tragik gibt es auch auf der Insel des Grauens (klingt nach einem „Drei Fragezeichen“-Titel ^^) vielleicht doch einen Grund zur Hoffnung. Denn ein Mitarbeiter der großen, bösen Firma, die sogar auf dem Manga-Cover steht, hat einen Plan und möchte mit der Hilfe von Ryota das ganze Projekt sabotieren. Denn die Pläne von Tyrannos Japan sind wirklich so’n bisschen evil, die sollte man nicht unterstützen. Also vor allem nicht, wenn man mittendrin auf einer zerbombt-werdenden Insel hockt und da auch nix von hätte, ne?

Coole Map, kleine Kritikpunkte

Was mich, abgesehen vom Alter der beiden Hauptcharas, noch irritiert hat, waren zwei Dinge. Erstens: Was war jetzt nochmal der Grund dafür, dass der Dauerzocker, Spieletester und im-Kinderzimmer-Verbarrikadierer Ryota die Taktiken aus dem Spiel mit 1a Sprints, Sprüngen und sonstlichen sportlichen Leistungen direkt umsetzen kann? Weil das sonst doof käme, weil er nich den Helden spielen könnte? Ja, das hab ich mir gedacht. ^^ (Falls ich den Grund nur überlesen haben sollte, dann meckert mich bitte in den Kommentaren an, ja? :D)

Zweitens: Zum ersten Mal war bei BTOOOM! eine Karte dabei. An sich ja voll cool. Darauf sieht man einzelne Punkte, an denen wichtige Fights oder Begegnungen stattgefunden haben. Also total praktisch für Deppen wie mich, die sonst jedes Mal wieder nachschlagen müssten! Aber ich bin ja jetzt auf dieses Feminismusgedöns sensibilisiert und so. Und das erste Feld für Himiko lautet in etwa „… wurde auf die Insel geschickt, weil blaaa. Kann sie als Frau allein überleben?“ Ööööööy! Na herzlichen Dank! :D Es is eine berechtigte Frage, ob jemand allein auf so ner irren Insel überleben kann, aber das klingt doch ein wenig arg in Richtung „Rettet miiich, ich habe Brüste!“ formuliert. Naja, da Himiko wirklich ein paar mal gerettet werden durfte, lass ich das mal so stehn. Trotzdem finde ich, die beiden Worte „als Frau“ hätte man einfach weglassen können. („Als Minderjährige“ oder „als mental mitgenommene Persönlichkeit“ war wohl zu lang. :P)

Also abgesehen von semi-feministischen Kritteleien und ein wenig Unrealismus, der bei solchen Mangas ja an der Tagesordnung ist, kann ich euch BTOOOM! weiterhin uneingeschränkt empfehlen, wenn ihr auf spannende Action steht und gerne ein wenig über moralische Dilemmata nachgrübelt. (Dilemmatatatata … Duden.de sagt übrigens, dass man sowohl Dilemmas als auch Dilemmata sagen kann, was meiner Ansicht nach beides irgendwie scheiße klingt. Aber Hauptsache ihr wisst trotzdem was ich meine. ^^)

Einen ka-POW-igen Tag wünscht euch
eure 0utofjoint! =)

3 Kommentare

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