Jeder von uns hatte sicher – zumindest in der Kindheit oder während der Pubertät – mindestens ein Mal den folgenden Gedanken: „Bin ich die einzige Person, bei der das so ist?“ Wie ich bereits in meinem Artikel „Feinfühligkeit not found“ erwähnt habe, bietet sich das Internet für Geständnisse aller Art an. Dieser Artikel beleuchtet das Thema noch einmal aus einem leicht anderen Blickwinkel. Also ich fasele jetzt einfach darüber, warum im Internet das abgeht, wofür es berühmt und berüchtigt ist: das volle Spektrum menschlicher „Ohmeingottjetzternsthaft???? :O :O :O“ … Besonderheiten und die Angst mancher Leute vor der Anonymität.
Alles ist vernetzt. Theoretisch kann heute jeder mit jedem Kontakt aufnehmen und Nachrichten können sich ebenso wie Falschmeldungen in minutenschnelle um die ganze Welt verbreiten. (Sekundenschnelle stimmt nicht, es müssen ja schließlich noch ein paar Leute mit Bedacht auf „retweeten“ drücken oder selbst was tippen.) Ich habe mich gefragt, ob dabei die Vorteile überwiegen oder die Nachteile. Ich tendiere ja eher zu den Vorteilen, da die Vernetzung auch sozial inkompetenteren Menschen die Möglichkeit gibt, mit anderen in Kontakt zu treten (zum Beispiel übers Bloggen :D). Gleichzeitig behaupten einige Kritiker, dass dieses ganze anonyme Zeugs uns alle eher unsozial werden ließe und eben nicht für mehr Vernetzung sorgt. Das Argument, warum das so sein sollte, habe ich allerdings noch nicht so ganz begriffen. Doch, doch, wenn ich anonym bin, traue ich mich viel eher, jemandem eine Beleidigung an den Kopf zu werfen. Word. Da werde ich nicht widersprechen. Zur gleichen Zeit traue ich mich vielleicht aber auch erst anonym mitzudiskutieren oder eine positive Bemerkung zu machen. Auch wenn das nicht der Hauptteil aller Kommentatoren im Internet sein wird, wer sagt denn, dass nicht ausgerechnet die sonst Schüchternen vielleicht einen besonders tollen Beitrag leisten?
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