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Biometrische Zuggedanken

Ich war mal wieder auf einer Messe unterwegs. Während ich so im Zug vor mich hingegammelt habe, habe ich die Zeit genutzt noch ein paar Artikel auf dem Handy zu lesen und in einem Gratis-Firmenmagazin zu blättern. Dabei bin ich immer wieder auf ähnliche Themen gestoßen, weswegen ihr hier nun (etwas verspätet) meine Grübeleien aus dem Zug findet.

Manchmal hätte ich gern jemanden, mit dem ich einerseits spontan tiefgründige bis blödsinnige Themen diskutieren könnte. Gleichzeitig wäre auch so eine Art Allroundexperte super, den ich zum Beispiel befragen kann, wenn es darum geht, mein Online-Leben sicherer zu machen. Beispielsweise habe ich gerade im Zug gelesen, dass es in den USA bei einigen Banken bereits möglich ist, sich mithilfe biometrischer Merkmale zu identifizieren. Also über einen Iris-Scan der Augen, einen Fingerabdruck oder sogar die Stimmfrequenz.

Die wichtigen Bankmenschen, die sowas wissen, haben der New York Times gesagt, dass sie davon ausgehen, dass Passwörter in einigen Jahren nicht mehr gebraucht werden. Was mich persönlich zu der Frage führt: Wie viele Youtubevideos gibt es eigentlich da draußen, deren Qualität mittlerweile so gut ist, dass man mithilfe zusammengeschnipselter Nahaufnahmen einen Iris-Scanner überlisten könnte? Und wie viele Youtuber haben so einen guten Sound, dass man mit Clips deren Stimme ein ganzes Gespräch mit gelangweilten Callcentermitarbeitern führen, geschweige denn nur einen Satz zur Identifikation abspielen könnte? (mehr …)

Grafik: Pixabay/geralt

Warum das Internet toll ist.

Jeder von uns hatte sicher – zumindest in der Kindheit oder während der Pubertät – mindestens ein Mal den folgenden Gedanken: „Bin ich die einzige Person, bei der das so ist?“ Wie ich bereits in meinem Artikel „Feinfühligkeit not found“ erwähnt habe, bietet sich das Internet für Geständnisse aller Art an. Dieser Artikel beleuchtet das Thema noch einmal aus einem leicht anderen Blickwinkel. Also ich fasele jetzt einfach darüber, warum im Internet das abgeht, wofür es berühmt und berüchtigt ist: das volle Spektrum menschlicher „Ohmeingottjetzternsthaft???? :O :O :O“ … Besonderheiten und die Angst mancher Leute vor der Anonymität.

Alles ist vernetzt. Theoretisch kann heute jeder mit jedem Kontakt aufnehmen und Nachrichten können sich ebenso wie Falschmeldungen in minutenschnelle um die ganze Welt verbreiten. (Sekundenschnelle stimmt nicht, es müssen ja schließlich noch ein paar Leute mit Bedacht auf „retweeten“ drücken oder selbst was tippen.) Ich habe mich gefragt, ob dabei die Vorteile überwiegen oder die Nachteile. Ich tendiere ja eher zu den Vorteilen, da die Vernetzung auch sozial inkompetenteren Menschen die Möglichkeit gibt, mit anderen in Kontakt zu treten (zum Beispiel übers Bloggen :D). Gleichzeitig behaupten einige Kritiker, dass dieses ganze anonyme Zeugs uns alle eher unsozial werden ließe und eben nicht für mehr Vernetzung sorgt. Das Argument, warum das so sein sollte, habe ich allerdings noch nicht so ganz begriffen. Doch, doch, wenn ich anonym bin, traue ich mich viel eher, jemandem eine Beleidigung an den Kopf zu werfen. Word. Da werde ich nicht widersprechen. Zur gleichen Zeit traue ich mich vielleicht aber auch erst anonym mitzudiskutieren oder eine positive Bemerkung zu machen. Auch wenn das nicht der Hauptteil aller Kommentatoren im Internet sein wird, wer sagt denn, dass nicht ausgerechnet die sonst Schüchternen vielleicht einen besonders tollen Beitrag leisten?
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Pixabay / Republica

The evil internet? – Review „Deep Web“

Heute gibt es nach langer Zeit mal wieder ein Buch-Review. Also das ohne Bildchen drin. :P Vor einer Weile habe ich „Deep Web“ von „Anonymous“ gelesen und jetzt bin ich endlich dazu gekommen, kurz niederzuschreiben, was an diesem Buch besonders gut und was nicht so gut ist.

In „Deep Web – die dunkle Seite des Internets“ schildert ein Journalist autobiographisch, was in den vier Monaten passierte, nachdem ein Freund zu ihm sagte „Heeey, schreib doch mal was über’s Deep Web! Das is doch spannend!“. Da man bekanntlich immer die Schnapsideen seiner besten Kumpels umsetzen sollte, hat er das prompt gemacht. Das Interessante daran ist, dass er selbst überhaupt keinen Plan von Technik hatte und deswegen zu Beginn seiner Recherche vermutlich auf dem gleichen Stand war, wie der Durchschnittsleser. (mehr …)