Geben wir es doch alle zu: Jeder von uns Otakus würde doch gerne mal nach Japan reisen, oder? Der Comiczeichner Dirk Schwieger hat das 2006 gemacht und dachte sich „Hey, wenn ich schon mal da bin, kann ich doch auch was besonderes daraus machen, oder?“. Er gab seinen Lesern damals die Möglichkeit, ihm Aufgaben zu stellen, die er in Japan erfüllen musste und die hat er dann zeichnerisch in „Moresukine – Wöchentlich aus Tokyo“ verewigt. Ich weiß, es ist 2014, das Buch hab ich damit natürlich ewig viel zu spät erst im Second-Hand-Regal im Comicladen gefunden, aber die verschiedenen Einblicke in die japanische Kultur fand ich immer noch faszinierend.
Coole Alltagsstories :)
Der Zeichenstil ist überhaupt gar nüscht mangaartig, wer also ausschließlich auf Manga steht, der sollte sich einen kleinen Einblick ins Buch im Livejournal gönnen. Online gibt’s zwei Kapitel zu sehen. Ich steh nich so auf die Zeichnungen, hab es für den spannenden Inhalt aber konsequent ignorierrt. :) Sechs Monate lang ließ sich Schwieger von seinen Lesern quälen und berichtete jeweils auf zwei Doppelseiten zum Beispiel darüber, wie es sich anfühlt Dinge zu essen, deren Namen Europäer meist nicht mal aussprechen können (Okonomiyaki), deren Konsistenz abenteuerlich-eklig wirkt (Natto) oder die gemeinhin als lebensgefährlich gelten (Fugu/Kugelfisch). Natürlich war er dafür nicht nur mit essen beschäftigt, sondern zeichnete auch, wie es sich in Tokyo so wohnt, wie er sich für einen Leserauftrag in einem „Love Hotel“ einmietete, an Veranstaltungen wie einem „Trance Dance“ teilnahm oder ins Studio Ghibli Museum ging. Also eine bunte Mischung von 24 Aufträgen, die sogar kleinen Otakus wie mir noch das ein oder andere beibringen können. ^^ (mehr …)