graffiti of the moment

Wohlfühl-Feuerwerke, Tattoos, Geisterjäger und depperte Goldfische – Manga Rückblick #7

Whaaaaaat? Manga-Reviews? Hier? Nach all dieser Zeit? :D Tja, das habt ihr alles der Tatsache zu verdanken, dass ich zwei Wochen nach meiner Ankunft in Deutschland mit Manga-Entzugserscheinungen in einen Buchladen gestolpert bin und gleich vier Manga mitgenommen habe. Ich hätte auch 15 mitnehmen können, aber erstens habe ich ja immer noch kein Geld und zweitens (in diesem Moment vermutlich der entscheidendere Faktor) hatte ich nicht so viel Platz im Rucksack, weil dort noch Lebensmittel rein sollten. Fangen wir aber lieber mal an. Hier meine spoilerfreien Beurteilungen. :)

Ein angenehmer Sommerabend

Einer der Manga, die ich spontan mitgenommen habe, ist der erste Band von „Graffiti of the Moment“ von Hinoki Kino und ist in 4 Bänden abgeschlossen. Die Mangaka hat auch bereits „NO. 6“ gezeichnet, einen Shounen Ai Manga mit Sci-Fi-Setting, den ich sehr gut fand. Daher werde ich auf den Zeichenstil, den ich sehr mag, nicht weiter eingehen und nur noch einmal betonen, dass ich ihre Art Augen zu zeichnen sehr schön und gleichzeitig sehr speziell finde. Im Gegensatz zu NO. 6 stammt bei diesem Manga auch die Story von ihr. Spontan hat mich allerdings nicht der Name der Zeichnerin, sondern die Farbkombi auf dem Cover angesprochen. Ich mag einfach bunt. Mit „Graffiti of the Moment“ beweist Hinoki Kino jedenfalls mal wieder, dass es wirklich Manga über alles geben kann, denn das Thema hier ist, wie erwähntes Cover unschwer erkennen lässt: Feuerwerk. Ein Thema, das mich persönlich nicht wirklich interessiert und das vollkommen unpassend für das Medium Manga scheint, aber in Japan ebenso wie die Kirschblüten-Picknicks im Frühjahr als Teil der Sommerfeste eine traditionelle Beschäftigung ist.

Zur Story: Der Hauptcharakter Kou hat Angst vor Feuer, da seine Eltern bei einem Brand ums Leben kamen – seltsamerweise ist er aber trotzdem zutiefst fasziniert von Feuerwerk. Im ersten Band lernt er einen Experten für Feuerwerk kennen und möchte mehr dieser magischen Momente erleben und sogar selbst mitmachen. Insgesamt wirkt die Story auch hier so, als könnte der Manga entweder Shoujo mit viel Feeling oder Shounen Ai sein. Bisher sind noch alle Optionen in dieser Richtung offen – vielleicht wird Liebe aber auch komplett außen vor gelassen, weil es genug andere „Awww!“-Momente gibt. Ich muss sagen, ich war positiv überrascht davon, dass das Thema Feuerwerk durch viele fachliche Erklärungen so interessant werden konnte und das bei schwarz-weißen, sich nicht bewegenden Zeichnungen! Es geht zwar um Kous Geschichte, aber durch die Tatsache, dass er sich immer mehr mit Feuerwerk beschäftigt sind viele Szenen genaue Beschreibungen der Entfaltung von einzelnen Feuerwerkskörpern und es wird die Choreographie gelobt, mit der die Lichter im Einklang mit der Musik erscheinen – die man im Manga natürlich ebenfalls nicht hört. Aus diesem Grund könnte ich mir die Story aber sehr gut als Anime vorstellen, denn das könnte definitiv optisch und akustisch beeindruckend werden. Prädikat: Sweet und wenn ich dazu komme, kann ich mir gut vorstellen, mehr über Kou Setsuna zu lesen. :) (mehr …)