Kaum hatte ich es angekündigt, habe ich auch direkt den ersten Band des Comics „Malcolm Max“ durchgelesen, der da heißt „Body Snatchers„. Der Comic stammt storytechnisch aus der Feder von Peter Menningen und zeichnerisch durfte sich Ingo Römling darin austoben, der lustigerweise bereits vor 10 Jahren die Cover diverser deutschsprachiger Gothic- und Metal-Bands/-Künstler wie Samsas Traum, ASP oder Lacrimosa verschönerte. Die ich jetzt einfach mal seeeehr frei in diese Genres eingeteilt habe, da ich ersteren für vollkommen irre halte, von mittlerem vor lauter Bass flüchte und mit letzterem auch nicht so viel anfangen kann. Man verzeihe mir also meine Ahnungslosigkeit. (Weiter stünden bei den Referenzen auch noch die mir sympathischere Band Saltatio Mortis oder die wesentlich unsympathischere Deutsche Bank Real Estate zur Auswahl … :D)
Der Comic, über den ich ja jetzt eigentlich reden wollte, spielt im viktorianischen London – was ja immer gut ist, da man hier in der wunderbaren Gesellschaft von Sherlock Holmes und ewigem Themsenebel ist, während nebenan Jack the Ripper vor sich hin metzelt. Gleichzeitig spielt die Geschichte kurz vor der Industrialisierung (Dampfmaschine und so) und deswegen begegnen unseren beiden Hauptcharakteren Malcolm Max und Charisma Myskina im Lauf der Story neben Vodoo-Zauber, lebenden Toten, Geistern und grausamen Mördern auch einige seltsame neumodische Erfindungen.

Malcolm Max – Body Snatchers von Ingo Römling und Peter Mennigen; Splitter Verlag; Banana for Scale :3
Die Story ist auf jeden Fall ungewöhnlich, denn sie liegt zwischen dem klassischen Sherlock’schen Detektivroman und einer übersinnlichen Gruselgeschichte. So ist die mit Vorliebe eine Augenbraue hochziehende Charisma, deren Schmollippen Angelina Jolie Konkurrenz machen, eigentlich eine Halbvampirin mit irgendwie übersinnlichen Fähigkeiten und adligem Blut. Das is mal ne Ansage. Allerdings merkt man von ihrer vampiresken Natur im ersten Band noch nichts, da sie kein Blut trinken muss (Halbvampire müssen das anscheinend nicht), im Tageslicht wandeln kann (Yo, ein Daywalker!) und sich abgesehen von ihrer sehr selbstbewussten Art überaus normal zeigt und keineswegs irgendwie magisch begabt zeigt. Malcolm Max ist hingegen ein berechnender Meisterdetektiv, der natürlich Ähnlichkeiten mit Sherlock Holmes zeigt – abgesehen von seiner Schwäche und Beliebtheit beim weiblichen Geschlecht. In „Body Snatchers“ ermittelt das Team in einer Mordserie an jungen Frauen.