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Manga, Shoppingwahn und das beste Museum der Welt

Hi! Ich falle einfach mal mit der Browseröffnung ins Haus (oder so). Letztes Wochenende war ich in London! Wer jetzt rote Busse und die Tower Bridge erwartet, der muss sich leider noch ein wenig gedulden, denn zuerst folgt ein bildlastiger Beitrag über etwas ganz anderes: The British Museum. Ein Museum, das wir nur deswegen aus den gefühlt 300 verschiedenen Londoner Museen ausgewählt haben, weil ich auf einer der endlos langen U-Bahn-Rolltreppen ein Plakat für eine Ausstellung gesehen habe. Und welche Ausstellung könnte mich schon davon überzeugen, 19 Pfund für einen Besuch auszugeben? Genau, Manga!

Was findet man in so einer Ausstellung? Nun, ich muss zugeben, durch meinen Japanaufenthalt und den Besuch im Conan-Museum, dem Kyotoer Mangamuseum und einer Zeichnungsausstellung bin ich sehr verwöhnt, was so etwas angeht. (Und über nichts davon habe ich einen Artikel geschrieben!! Es tut mir leid! Wobei man bei der Ausstellung der Zeichnungen ohnehin nicht fotografieren konnte und auch vom Mangamuseum habe ich keine Bilder … aber Conan? Das schockiert mich jetzt gerade leich!)

Was ist eigentlich dieses „Manga“? ^^

Wie ist so eine Ausstellung aufgebaut? Nun, diese hier war zunächst einmal … sehr dunkel. :D Schwarze Wände und angeleuchtete Exponate und an den Wänden öfter einzelne Charaktere aus bekannten Serien wie Dragon Ball oder Jojo. Oder auch mal ein Titanenkopf. Womit man halt so rechnet, wenn man in die Welt eintaucht, in der alles möglich ist (scheinbar das Motto der Exhibition).

Wass ich immer wieder sehr interessant finde, ist, dass diese Ausstellungen nicht nur für Fans, sondern auch für Besucher gedacht sind, die einfach nur neugierig sind. Deswegen gibt es zu Beginn dann immer eine generelle Erklärung, was dieses Anime und dieses Manga überhaupt ist. Gerne gefolgt von etwas, das für Fans ebenfalls selbstverständlich sein wird: eine Erklärung der Symbole und Zeichen, die immer wieder auftauchen und eine Erläuterung, wie beispielsweise bestimmte Emotionen mithilfe von unterschiedlichen Sprechblasenformen oder Hintergründen dargestellt werden. Etwas, das mir so ins Unterbewusstsein übergegangen ist, dass ich vollkommen überrascht war, als meine Kollegin einmal meinte, sie hätte keine Ahnung, was diese komischen vier Klammern bedeuten. Welche komischen Klammern?

undefined Diese „komischen Klammern“! :D Zwar schlecht nachgezeichnet von mir, aber wenn ihr Manga lest, wisst ihr vielleicht (hoffentlich?) trotzdem, was sie bedeuten. ^^ (Bitte sagt mir, dass ich nicht sooo schlecht zeichne!)

Themenwand: Wieso sehen Manga so aus, wie sie aussehen?

Ein Hoch auf Mangaka

Abgesehen von random Köpfen und Anfängererklärungen lag der Hauptfokus natürlich auf den Zeichnungen.

Es waren einige sehr schöne Sachen dabei und es ist immer wieder cool zu sehen, wie die bekannten Figuren auf dem Original-Zeichenpapier entstanden sind. Natürlich gab einige besonders emotionalen Szenen, wie zwei der Herzschmerz-Momente aus One Piece oder eine Szene aus einem Manga, den ich mal wieder nicht kannte, in dem gerade die Tochter des Hauses die stundenlange Arbeit ihres Vaters ruiniert hat (rechts unten). Zusätzlich liefen noch ein paar Videos, in denen es zum Beispiel um die Comiket in Tokyo ging. DIE Messe für Manga und Doujinshi, also Fanzeichnungen/-Manga, bei der ich auch schon mal war und über die ich auch nicht berichtet habe … ich glaube ich sollte mein bloggerisches Pflichtbewusstsein mal wieder funden. Das scheint auch noch in Japan zu sein. o_o Ähem, und Videos zur generellen Entstehung von Manga in großen japanischen Verlagen, was immer wieder sehr cool mit anzusehen ist. Wer „Bakuman“ mag, wird sich definitiv daran erinnert fühlen. ^^

Manga-Shirts *~*

In Kooperation mit dem japanischen Modeladen „UNIQLO“ gab es zusätzlich übrigens auch noch eine neue Shirt-Linie mit, ihr habt es erraten, Manga/Anime-Motiven drauf.

Ich habe ein Hunter x Hunter-Shirt <3

Ich habe nicht die Kollektion fotografiert, weil einerseits viele Läden gar nicht so begeistert sind, wenn man drinnen fotografiert und es andererseits die Kollektion ohnehin nur in manchen Läden gibt – ob es die in Deutschland gibt, stand nirgends. Hier gibt es Uniqlo in Berlin, Düsseldorf, Köln und Stuttgart. Die gesamte Kollektion könnt ihr euch aber hier online anschauen. Leider gab es keine Detektiv Conan Shirts mehr oder ich habe sie einfach nicht gesehen. Was ich schade, aber wenig überraschend fand, dass auf den ersten Blick die Shounen-Manga (darunter alle Sport-Manga und Sachen wie My Hero Academia) in der Männer-Abteilung und die eher rosafarbenen Shirts mit vermeintlichen Shoujo-Manga eher in der Frauen-Abteilung waren. Bei genauerem Hinsehen habe ich dann folgendes festgestellt: In der Frauenabteilung gibt es nur Ranma 1/2, Conan und Inuyasha. Bei den Männern neun oder zehn Sorten und jeweils mehrere Motive. Naja, immerhin kann ich ein großes Männershirt als Kleid anziehen … ¯\_(ツ)_/¯

Kauft man übrigens ein Shirt dort, bekommt man Rabatt auf den Eintritt in die Ausstellung. Also solltet ihr zufällig gerade in London sein und beides wollen, dann macht es bitte in dieser Reihenfolge und nicht so wie ich. Ach ja und die Tickets für die Ausstellung muss man vorher online reservieren und einen bestimmten Zeitpunkt auswählen, zu dem man reingehen möchte.

Eine kurze Geschichte der Welt

Wer eine ungünstige Zeit erwischt, der kann die Wartezeit aber perfekt nutzen, um sich den Rest des Museums anzusehen. Denn das British Museum ist, kurz gesagt, einfach phänomenal. Allein der Innenhof voller griechischer (schlagt mich nicht, falls das falsch ist) Säulen und dem riesigen Glasdach … woah. Es ist ein Geschichtsmuseum, aber deckt quasi geschichtliche Epochen aus der ganzen Welt ab.

Angefangen bei den alten Ägyptern, vielen Sarkophagen und ein paar Mumien über den Stein von Rosetta, wortwörtlich tonnenweise griechische Statuen bis hin zum europäischen Mittelalter und sogar speziellen Ausstellungen über Dinge wie Uhren ist alles dabei.

Sich zurechtzufinden ist aufgrund der etwa 90 Ausstellungsräume alles andere als einfach, also lohnt sich eine Karte auf jeden Fall. Mit dieser haben wir dann auch den Weg zur permanenten Japanausstellung gefunden, zu der auch das klischeehafteste „Japanbild“ der Welt gehört: die Welle von Hokusai. Um das Kunstwerk zu schonen, wird das allerdings nur alle paar Jahre ausgestellt. Dafür kann man sich das im Museumsshop als Shirt, Becher, Geldbörse und ich glaube noch in fünf anderen Versionen zulegen. Ebenso wie die Hieroglyphen des Steins von Rosetta. Was ich natürlich niemals machen würde, also hier die Bilder. (Es gibt übrigens auch einen Shop für die Manga-Ausstellung, der hat mich aber nicht so begeistert, weil man vieles davon auch woanders bekommen hätte.)

Die Welle findet sich übrigens auch auf den Kaffeebechern des Cafés und der Kaffee war echt gut! Ein weiterer Punkt, der mir beim Gedanken an die Rückkehr schlechte Laune bereiten konnte, war, dass es in London so gut wie überall (auch im British Museum) nicht nur Sojamilch, sondern auch Hafer- und Kokos- oder Mandelmilch gab. Teilweise sogar kostenlos! ;_; Aber ich schweife mal wieder ab.

Japan, China, Korea … Asien.

Der Rest der Ausstellung reicht von alten Kleidungsstücken und Rüstungen, über Krimskrams bis hin zu Kunstwerken aus der heutigen Zeit und ist zwar so viel, dass man kaum alles davon wahrnehmen, geschweige denn genauer anschauen kann, aber eben auch so viel, dass eigentlich jeder etwas interessantes findet. Es gibt gleich mehrere Asien-Bereiche, deswegen begehe ich mal die kulturelle Insensibilität und packe alles in eine Galerie. Darunter finden sich eine hinduistische Statue/Bronze, eine japanische Samurairüstung, ein niedliches japanisches Figürchen, dessen Sinn ich nicht ganz verstanden habe, chinesisches Porzellan, eine der ältesten koreanischen Flaggen und schließlich ein traditionelles koreanisches Studierzimmer für Männer, weil äh die damals (in diesem Fall Mitte des 18. Jahrhunderts) nach konfuzianischen Prinzipien strikt getrennt von den Frauen leben sollten, und Geschichte is schon manchmal anstrengend …

So, das war’s auch schon. :D Ich dachte mir, wenn ich schon mal nach London reise und dort coole Dinge erlebe, dann kann ich das ja auch noch mal hier unterbringen. Was ich übrigens auch vermissen werde, sind die Buchläden, denn dort gab es logischerweise nicht nur die tollen englischen Sondercover, sondern auch grooooße Sprachabteilungen und bei Waterstones habe ich ein „Koreanische Sagen für Anfänger“-Buch gekauft und bei Foyles den ersten Band von „One Punch Man“ auf Japanisch. ^^ Wünscht mir viel Durchhaltevermögen beim Lesen. Wobei Action-Manga ja glücklicherweise oft seitenweise aus „UAAAAAHHHHHHHHH!!!“ bestehen, da muss ich also dann doch nicht alles übersetzen. :D

In diesem Sinne überlege ich mir dann mal, was ich wann noch vom Rest meines Londontrips berichten kann. Ach ja, wie ich überhaupt dazu kam, nach London zu fliegen, sollte ich vielleicht auch nochmal erwähnen …

Ich war beim BTS-Konzert im Wembley-Stadion xD

Also falls ihr zum Konzert oder generell zu London noch mehr Berichte möchtet, dann tretet mich in den Hintern! :D Generell fand ich die Stadt nämlich ziemlich nice und vom Konzert fange ich erst gar nicht an, sonst höre ich erst in 50.000 Zeichen wieder auf. Ihr kennt mich ja.

Ich wünsche euch einen grandiosen Start ins Wochenende und ebensoviel Begeisterung wie mein Londontrip bei mir ausgelöst hat!

Eure weiterreisen-wollende
0utofjoint =)

osaka

Menschen sind schon eine Sache für sich

Reise und du lernst die Welt kennen. So oder so ähnlich lautet bestimmt einer dieser pseudoweisen Sprüche, die zwar an sich wahr sind, aber gleichzeitig auch so offensichtlich, dass man sie kaum noch als weise bezeichnen kann. Wie dem auch sei, beim Reisen lernt man nicht nur andere Länder und andere Gebräuche kennen, sondern auch sich selbst und vor allem andere Menschen. Ich weiß zum Beispiel jetzt, dass ich ungerne auf Dauer mit anderen in einem Zimmer lebe, da das Zusammenleben doch anstrengender ist, als man sich das gemeinhin vielleicht denken würde.

Nicht nur, dass es schwierig wird, wenn die Mitbewohner einen anderen Schlafrhythmus haben, als man selbst und vielleicht das Licht bis zwei Uhr nachts anlassen, wenn man eigentlich schon längst schlafen wollte (Schlafmasken sind da hilfreich). Nein, auch die Sauberkeit und Ordnung wird in einem Share House schnell zum Problem. Das Zusammenleben mit anderen Menschen ist nämlich im Prinzip nichts anderes als Politik. Selbst wenn die Partei, die vor einem an der Macht war und im Zimmer gewohnt hat, nie geputzt hat und deswegen das Bad in einem unannehmbaren Zustand hinterlassen hat, so muss man sich entweder damit abfinden, sehr viel Arbeit zu investieren,um den Zustand zu verbessern (aka ekelhaftere Dinge zu putzen als man je erwartet hätte), oder sich darauf berufen, dass vor einem ja auch niemand geputzt hat und man halt weiterhin mit dem dreckigen Bad leben muss. Denn die eigene Amtszeit ist ja schließlich auch nur begrenzt.

Generell schaffen es die besseren Redner vielleicht die Aufgaben sogar zu verteilen und nicht alleine zu putzen. Aber genug der Putzmetaphern. Die Herrschaft über die Klimaanlagensteuerung könnte ebenfalls ein ganzes Kapitel im Buch „Diplomatie für Share House Bewohner“ füllen. Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, ist, dass man unterwegs die interessantesten und seltsamsten Menschen kennenlernt. (mehr …)

Zen-Meditation für Fortgeschrittene – Die DoKomi 2016 #1

Ooooohhhhmmmm … Samstag war ein sehr ereignisreicher Tag. Wir (PeeT seine Freundin, die ich jetzt offiziell Peetine nennen darf :D und ich) waren auf der DoKomi* in Düsseldorf. Wie sich das gehört sind wir alle mitten in der Nacht aufgestanden und um 8.15 war ich dann bereit, um am Bielefelder Hauptbahnhof abgeholt zu werden. Leider hat sich den beiden anderen auf dem Weg nach Bielefeld spontan eine Autobahnausfahrt in den Weg geworfen und sie in die Irre geleitet, sodass wir letztendlich erst um 9.30h dort losfahren konnten. Aber gut. Wir wollten ja bloß rechtzeitig ankommen, damit die beiden noch Tickets an der Tageskasse ergattern konnten und mit dem Auto sollte sich Düsseldorf ja in anderthalb oder zwei Stunden erreichen lassen.

Gewiefte Leser werden an dieser Stelle misstrauisch, da sie den Tonfall erahnen, mit dem ich sonst „Die Bahn war ja noch immer pünktlich!“ sagen würde. Zu unserem Pech hatte leider ein Gefahrentransporter genau in dem Autobahnabschnitt einen Unfall auf den wir 80 km von Düsseldorf entfernt aufgefahren waren. Zu unserem Glück nicht in unmittelbarer Nähe unseres Autos, sodass wir unfalltechnisch oder gefahrgutsweise verschont blieben. Zu unserem Unglück ging dann einfach mal nix mehr, weil beide Richtungen der A2 komplett gesperrt wurden.

*= Die Fotos und der eigentliche Bericht über die Messe kommen in einem zweiten Artikel! Ihr werdet merken warum. :D

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