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Herr der Ri… äh des seltsamen Artefakts! :D – Review „Schatten“

Neulich habe ich versucht den Inhalt der Fantasy-Trilogie „Schatten“ jemandem zu erklären und dabei sind wir zu dem Schluss gekommen: Eigentlich ist es wie „Herr der Ringe“, nur andersrum. Jetzt wisst ihr also, worum es in Alexey Pehovs Büchern geht, viel Spaß damit und bis dann. :D Ähem, nee. Um eure Verwirrung wieder zu beheben, erkläre ich euch erst mal, worum es bei „Schatten“ geht. Also, in diesen drei Büchern der Siala-Chroniken geht es um Garrett, einen Dieb und  einen somit eher untypischen Helden. Abgesehen davon, dass Antihelden ja schon seit Ewigkeiten in sind … Der liebe Garrett bringt sich gerne mal in Schwierigkeiten und so kommt es, dass er eines Nachts vom König den Auftrag bekommt, etwas sehr wichtiges zu stehlen. Denn wer würde sich dafür besser eignen als ein Meisterdieb?

Schatten - Die Siala-Chroniken; Alexey Pehov; Piper Verlag

Schatten – Die Siala-Chroniken; Alexey Pehov; Piper Verlag … oh, schief fotografiert, sorry!

Meisterdieb? War da nich was? Der Hauptcharakter ähnelt auch ein wenig Locke aus „Die Lügen des Locke Lamora„, allerdings fast nur deswegen, weil er auch ein Meisterdieb ist. Während Locke sich auf Betrügereien spezialisiert und ein Arsenal an Verkleidungen zur Verfügung hat, mit dem er gerne dreist vor den Reichen und Mächtigen seiner Welt herumspringt, ist Garrett weniger eingebildet. Garrett ist ein eher missmutiger und eigenbrötlerischer Kerl, dem der Spitzname „Schatten“ zurecht verliehen wurde, denn er versteht sich meisterhaft darauf in die Schatten einzutauchen und so Gefahren zu entgehen. Das tut er meistens, während er die Häuser der Reichen seiner Welt durchforstet. Trotzdem ist er sehr vorsichtig und legt es auf keine offene Konfrontation an, weshalb er meist nicht selbst schuld an seiner Misere, was bei Lockes riskanten Maneuvern schon öfter der Fall ist. Trotzdem haben die beiden ihre Gemeinsamkeiten, allen voran das Talent vom Regen in die Traufe zu fallen, sich trotzdem aus diversen Klemmen zu befreien, nur um gleich danach in noch größere Schwierigkeiten zu geraten. Außerdem haben beide in genau diesen Momenten eine große Klappe, die in Lockes Fall meistens seine Rolle des eingebildeten Adligen perfektioniert und in Garretts Fall dazu beiträgt, ihn noch weiter in Schwierigkeiten zu bringen …

Einmal Standardausrüstung Fantasy, bitte!

Den Rest der Zeit ist Garrett aber eher schweigsam und ein wenig zynisch. Deswegen reagiert er vollkommen ungläubig, als ihn der König Vagliostriens darum bittet, ein magisches Artefakt aus Hrad Spine zu stehlen. Denn Hrad Spine ist eine unterirdische Grabstätte, in der schwarze Magie, Monster, unbekannte Schrecken und wer weiß was noch so gut wie jedem den Gar aus machen, der sich dort hinein wagt. Als sei das nicht genug, befindet sie sich selbstverständlich am anderen Ende des Landes und man muss durch Gebiete, die ebenfalls nicht gerade friedlich sind – während man von unbekannten Bösewichtern verfolgt wird, die, ihr erratet es bestimmt, einem ebenfalls die Lichter ausknipsen wollen. Warum also sollte Garrett bei diesem Selbstmordkommando mitmachen? Weil ihn der König sonst für immer wegsperrt und ganz nebenbei dieses magische Artefakt deswegen gestohlen werden soll, weil es das einzige ist, das den Vormarsch des bösen Sauro-, ähem, des bösen „Unaussprechlichen“ aufhalten kann. Das ist nämlich ein ziemlich mächtiger Dude, der gerne alles kurz und klein hacken würde, was sich ihm in den Weg stellt, sobald die fancy Magie des Artefaktes nachlässt und er vorpreschen kann. Und natürlich hat er dabei eine Ork-Armee im petto! Ein böser Herrscher könnte sich doch sonst beim Jahrestreffen der schrecklichen Fantasygestalten nicht mehr blicken lassen, wenn er keine Ork-Armee hätte! Das zukünftige Diebesgut besitzt also die Macht, diesen Fiesling zurückzuhalten, so langsam geht ihm aber der magische Saft aus. Deswegen muss Garrett es zum Aufladen zu den Magiern in Awendum bringen, bevor der böse Onkel um die Ecke biegt und alle niedermetzelt.

Das magische Artefakt hat übrigens einen der undramatischsten Namen, der mir bisher in der Fantasywelt begegnet ist. Es handelt sich dabei nämlich um das mächtige, das einzigartige, das unnachahmliche … Horn des Regenbogens. o.O Horn im Sinne von Einhorn und Regenbogen im Sinne von „Woah, das schillert voll bunt.“ Nur „Horn des flauschigen Einhorns“ wäre noch unerwarteter für mich gewesen. Aber gut, Regenbögen sind ja cool, von daher hab ich bei der siebzehnten Erwähnung des Namens dann auch aufgehört zu grinsen. ^^ Generell sind die Bücher nicht total ernst, sondern stellenweise durchaus lustig, vor allem wenn Garretts düstere Gedanken mal wieder Richtung Galgenhumor abschweifen. A propos abschweifen, was passiert denn nun? Natürlich nimmt Garrett den Auftrag dank eines weiteren Motivationsschubs in Form von 50.000 Goldmünzen an und macht sich auf die Reise nach Hrad Spine, um die Welt (also in diesem Fall die namens „Siala“) zu retten. Yaaay! Aber natürlich wäre es viel zu einfach jetzt einfach loszureiten und fliegende Adler, die uns hinbringen könnten, haben wir auch nicht. Außerdem bräuchten wir dann vermutlich keine drei Bücher à 500 Seiten dafür.

Ein Narr für alle Fälle

Im ersten Teil „Schattenwanderer“ muss Garrett erst einmal Infos sammeln, um den Weg innerhalb dieses vermaledeiten Grabs zu finden. Und diese befinden sich natürlich in genau dem Teil der Stadt, die zufälligerweise durch einen magischen Unfall seit Jahrzehnten (oder Jahrhunderten) versiegelt ist, weil man darin halt auch gerne mal tot umfällt. Gleich der erste Teil beinhaltet also eine sehr spannende Reise, bei der Garrett sein Können und das Durchhaltevermögen seines Schutzengels beweisen muss. Außerdem treffen sich die Gefährten zum ersten Mal. Ja, hier hätten wir wieder eine Ähnlichkeit mit Herr der Ringe, aber alleine zum Ende der Welt reisen, wenn man nicht mal gut kämpfen kann, das ist nicht nur für Hobbits ungünstig, sondern auch für Diebe. Deswegen bekommt er sympathische Elitesoldaten zur Seite gestellt und ein paar kampferprobte Elfen sind auch mit von der Partie.

Die Eliteeinheit ist größtenteils menschlich, doch ein Zwerg und ein Gnom sind auch dabei. Die beiden verbringen 90 % der Zeit damit, sich zu streiten, weil sich Zwerge und Gnome eigentlich nicht ausstehen können, in Wahrheit sind diese beiden Exemplare aber gute Freunde. (Legolas & Gimli much?) Nur können harte Kämpfer sowas ja nicht zeigen. Ein weiterer Gefährt ist der Kobold Kli-Kli, der mir persönlich ähnlich stark auf den Geist ging wie er Garrett in den Wahnsinn getrieben hat. Ich weiß nicht, ob es eine Kunst ist, so einen anstrengenden Charakter zu erschaffen, der aber trotzdem noch irgendeinen Sinn erfüllt oder ob der Autor damit nur seine Leser und den Hauptcharakter quälen wollte … Dennoch ist Kli-Kli als Hofnarr für die gute Laune der Truppe verantwortlich und ganz ohne ihn hätte die Reise irgendwie doch nicht stattfinden können. In mein Herz geschlossen habe ich das hyperaktive Ding trotzdem nicht. Sorry, Kli-Kli. :D

Es ist übrigens gruselig!

Im Lauf der Reise stellt sich ziemlich schnell heraus, dass auch noch andere düstere Gestalten am Scheitern der Mission interessiert sind, weshalb unser Heldentrupp schon im ersten Band Feindkontakt hat. Im zweiten Band, „Schattenstürmer“, erreichen wir Ranneng, eine weitere Stadt in Vagliostrien und auch hier dürfen wir nicht nur Sightseeing mit unseren Helden machen, sondern treffen auch auf Gegner, müssen uns mit magischen und nichtmagischen Angriffen und Entführungen herumschlagen und dürfen uns über weitere Mysterien den Kopf zerbrechen. Am Ende des zweiten Bandes haben wir dann endlich Sagraba erreicht, einen riesigen Wald und die letzte Etappe vor dem Grab der Gräber. Den zweiten Band habe ich jetzt so kurz abgehandelt, aber nur weil ich nicht zuviel spoilern möchte. Denn dieser Band ist keineswegs nur einer dieser grässlichen Zwischenbände, in denen Elfen hinter Orks herrennen, die Hobbits entführt haben, sondern es passiert auch einiges, das für sich spannend ist und die Story vorantreibt. Also da unterscheidet sich „Schatten“ wieder von Tolkiens Meisterwerk. Zu meiner großen Erleichterung gibt es zwar auch hier Lieder, die Häufigkeit und die Fröhlichkeit mit der diese dargeboten werden lässt sich aber weder mit der von Tom Bombadil noch mit der verschiedener Hobbits und Zwerge aus Tolkiens Werken vergleichen. Es sind nur ein paar, die dann zwar einige Seiten lang sind, aber von denen nur eines Bedeutung für die Story hat und der Rest eher schmückendes Beiwerk ist.

Im dritten Band namens „Schattentänzer“ findet Garrett dann endlich nach sehr vielen, sehr spannenden Strapazen das olle bunte Horn. Mit dabei sind Zombies, unsterbliche Bösewichter, Magier, noch mehr Zombies, das Böse, das in den Tiefen der Grabstätten lauert, unglaublich fiese Fallen, Irrwege, Angst und habe ich die Zombies erwähnt? Doch kaum hat Garrett diese Schwierigkeiten überwunden wird uns klar, dass damit sind die wunderschöne Reise noch nicht zuende ist. Denn nun sind ihm erst recht alle auf den Fersen – schließlich muss das Regenbogendings ja erst noch nach Hause telefo…gebracht und in die Ladestation gesteckt werden, bevor damit irgendjemand besiegt werden kann. Also noch mal den Teil der Reise absolvieren, für den unsere Helden am Anfang ca. 1.000 Seiten gebraucht haben. Ähähähähä … welch ein Spaß! ;)

Mein Fazit

Alles in allem fand ich die Chroniken von Siala sehr spannend, den Hauptcharakter sympathisch und auch der Schreibstil gefiel mir – abgesehen von den erwähnten Liedern, aber das ist ja Geschmackssache. Garrett nimmt sich selbst und alles andere nicht zu ernst und auch Kli-Kli sorgt immer wieder für Auflockerung. Oder versucht es und Garretts Reaktion ist dann die eigentliche Auflockerung. Die Geschichte ist auch nicht nur Geknüppel Elf gegen Ork, sondern enthält viele kleine Hinweise auf Intrigen und Verschwörungen, die man erst nach und nach so halbwegs versteht und die dafür sorgen, dass man sich zusammen mit Garrett mehrmals fragt, wer denn nun eigentlich die Guten sind und ob die überhaupt Recht mit dem haben, was sie die ganze Zeit verzapfen. Auch die Ähnlichkeiten mit Herr der Ringe fand ich eher oberflächlich und ich hatte nicht das Gefühlt, dass hier jemand einfach alles noch mal aufgekocht hat.

Ich habe ja erwähnt, dass Garrett keine Labertasche ist. Im Gegenzug dazu besteht ein sehr großer Teil der Bücher aus seinem inneren Monolog. Wir erfahren also wirklich, was er denkt und sind ihm dadurch noch näher. Sprachlich ist die Trilogie fantasytypisch eher etwas gehobener und man wird zu Beginn mit vielen Hintergrundlegenden versorgt, um die Geschichte Sialas zu verstehen und zusätzlich darf sich der geneigte Leser an Umgebungsbeschreibungen noch und nöcher erfreuen. *Knicks mach* Dadurch dass Garrett es aber auch oft schafft einen flapsigen Tonfall unter diese „freilichs“ und „urigen Spelunken“ zu schieben, fand ich das so gut wie nie anstrengend, sondern immer angemessen atmosphärisch. Wer sich unsicher ist, ob er damit was anfangen kann, kann bei Amazon ja mal einen Blick ins Buch wagen und die erste neblige Nacht genießen (oder hassen), in der Garrett gleich Dämonen begegnet …

1.500 Seiten im Vergleich zum knapp 380-seitigen BTOOOM! Band 2.

1.500 Seiten im Vergleich zum knapp 380-seitigen BTOOOM! Band 2.

Ach ja! Nicht empfehlen würde ich euch das Buch übrigens (zumindest nicht als 3-in-1-Version), wenn ihr schwache Handgelenke habt oder grobmotorisch seid. :D Denn da sich in diesem Wälzer ein wenig mehr als 1.500 Seiten verstecken, ist Alexey Pehovs Werk doch recht gewichtig. Gleichzeitig sieht das Ding gar nicht so aus, als wäre es so krass schwer, weil hier ein Papier verwendet wurde, das kurz vor Bibelstandard-Dicke ist. Dementsprechend kann man zwar noch nicht beim Lesen durch die Seiten durchgucken, aber man sollte eben auch nicht zu hektisch umblättern. Egal wie spannend es gerade ist … *Risse unauffällig überdeck* Warnen muss ich euch auch, dass in diesem Buch durchaus Leute sterben und zwar nicht immer nur böse Orks. Am Ende ist man vielleicht auch nicht gerade glücklich ist, weil es kein typisches total tolles Happy End gibt. Aber nur weil am Schluss keiner heiratet und in ein Schlösschen zieht, heißt das ja nicht, dass das Ende nicht gut ist, oder? Und nein, damit hab ich jetzt nichts total gespoilert. ^^

Wie sieht’s bei euch aus? Findet ihr es schlimm, wenn man Ähnlichkeiten zu anderen Fantasywerken bemerkt? Oder ist das ganz normal, weil ja jede Geschichte irgendwelche Gemeinsamkeiten mit einer anderen hat? Würde euch dieses Buch ansprechen? Findet ihr sprachtechnisch muss es bei Fantasy ohnehin immer geschwollen zugehen? ^^ Oder kennt ihr vielleicht schon was von Alexey Pehov und findet ihn total langweilig? Ach ja, falls ihr welche hattet: Wie weit seid ihr eigentlich mit euren Büchern für 2014 gekommen? :D Also ich arbeite ja schon hart an meinen Büchern für 2015 … ;)

Einen aufregenden Start in die Woche wünscht euch
eure 0utofjoint =)

Review-Woche! ^_^

In der letzten Woche bin ich kaum zum Bloggen gekommen. Das soll sich jetzt ändern! Da ich in letzter Zeit mehrere Bücher ausgelesen, aber immer noch nicht darüber berichtet habe, will ich euch die nicht länger vorenthalten und habe mir vorgenommen, in dieser Woche folgende Reviews zu produzieren und online zu stellen:

Lügen mit Zahlen von Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff – habe ich gerade durch und war begeistert, dass ich ein Buch über Statistik auch wirklich lesen wollte.

Schatten von Alexey Pehov – gehört noch zu meinen 5 Büchern für 2014 und habe ich schon über Weihnachten ausgelesen, aber 1.500 Seiten und drei Bücher in ein Review zu quetschen wird echt sportlich. ;)

Thank God It’s Monday von Dark Horse Innovation – da will ich so viel zu sagen. Das gehört zu meinen 5 Büchern für 2015 und ich bin gespannt, wie viel ich während des Reviews dann vom Buch abkomme und über das Thema des Buchs rede. :D

Und damit es hier nicht zu ernst wird, schiebe ich zwischendrin noch einen Anime ein, den ich im Rahmen meines Peppermint-Anime Abos geschaut habe: Valvrave – The Liberator.

Den ersten Artikel (Lügen mit Zahlen) plane ich jetzt mal für Sonntag ein und die andern für den Verlauf der Woche. :) Falls ich Zeit zum Lesen haben sooooollte, aber gleichzeitig eines der anderen Reviews nicht schaffe, könnte es übrigens sein, dass ich spontan noch ein Manga-Review zum aktuellen fünften Band von Tokyo Ghoul mache. Wir werden sehen. ;) Nachtrag: Spontan ist mir dann noch ein anderes Buch über den Weg gelaufen, das am Mittwoch unangekündigterweise dreist gereviewt wird. Uuh, spannend. :D

Mal schauen, ob das alles so klappt, wie ich es mir vorstelle. ^^ Die Links zu den Beiträgen werde ich dann hier einfügen – einfach auf die Buchtitel klicken.

Bis dahin stayen Sie awesome, werte Internetmenschen!
Eure 0utofjoint =)

Ich bin doch zu weichherzig für Anime! ;_; – Review „Akame ga Kill!“

Ich muss jetzt mal was tun, was ich sonst eher nicht tue und zwar: Einen Anime reviewen. Normalerweise mache ich das nicht, weil DVDs in Deutschland immer irgendwie erst 384573 Jahre nach der japanischen Veröffentlichung erscheinen – oder eben gar nicht. Und illegales Streamen zu unterstützen, das ist ja an sich auch nicht nett. Dennoch muss ich jetzt mal einen Anime bewerben, den man aber auch beim legalen Streamingportal peppermint-anime.de anschauen kann (kostet 25 € für beide Staffeln). Sorry for werbing. :) Von welchem Anime spreche ich? Von „Akame ga Kill!“, einem Shounen-Anime, der mich trotz der eigentlich einfachen Story sehr beeindruckt hat.

Worum geht es bei „Akame ga Kill!“? Nuja, wie der Name impliziert, geht es um die gute Akame, deren Hauptbeschäftigung in Auftragsmorden besteht. Also auf den ersten Blick ein sehr tiefgründiger Anime – nicht. ^^ Doch „Akame ga Kill!“ ist für mich mehr als ein typischer Anime, bei dem die Welt gerettet wird, indem man alles niedermetzelt, was im Weg ist. Herangeführt werden wir an das Thema durch den eigentlichen Hauptcharakter des Animes, Tatsumi. Dieser ist ein junger, sehr idealistischer und naiver Kerl, der aufgrund seiner Kampfkünste von seinem Dorf ausgewählt wurde, zusammen mit zwei seiner Freunde in die Hauptstadt des Königreichs zu reisen und dort Geld zu machen, um seinem armen Dorf zu helfen. Königreich, jepp, der Anime ist eher ein wenig fantasyartig. Auch wenn es nur Menschen gibt und keine Elfen oder Orks, so handelt es sich bei den Menschen in vielen Fällen um Schwertkämpfer, es gibt ein feudales System, diverse, magisch-wirkende Superkräfte, man fährt mit Kutschen durch die Gegend und in der freien Wildbahn laufen diverse Monster herum. (mehr …)

Was will uns diese Graphic Novel sagen? – Review „Fun Home“

Nachdem ich irgendwo (leider keine Ahnung mehr wo genau) ein Review zu dieser Graphic Novel gelesen hatte und Lesestoff für diverse Zugfahrten brauchte, habe ich spontan „Fun Home – Eine Familie von Gezeichneten“ von Alison Bechdel mitgenommen. Typisch für mein exzellentes Gedächtnis hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon wieder vergessen, worum es in der Graphic Novel geht und habe mir auch nicht die Mühe gemacht, dieses Rätsel mithilfe des Klappentextes aufzulösen. Warum auch? Planlos is doch viel lustiger. :D Bedauerlicherweise ist die Graphic Novel trotz des irgendwie sympathisch dummen Wortwitzes im Untertitel (Hut ab für den Übersetzer! ^^) alles andere als leichte Kost. „Fun Home“ steht nämlich keineswegs für „Fun“, sondern ist die fast schon absurd wirkende familieninterne Abkürzung für „Funeral Home“, also für „Bestattungsunternehmen“. In einem solchen arbeitet nämlich der Vater des Hauptcharakters und dort spielte sich ein großer Teil von Alisons Kindheit ab. Die ganze Graphic Novel ist eine Art grafische Aufarbeitung von Alisons Kindheit. Also quasi eine AutobioGraphic Novel … ich sollte das mit den Witzen lassen. o.O

Fun Home - Eine Familie von Gezeichneten; Alison Bechdel; Carlsen Verlag

Fun Home – Eine Familie von Gezeichneten; Alison Bechdel; Carlsen Verlag

Genderbending für Fortgeschrittene

Ich habe am Anfang übrigens bewusst „Vater des Hauptcharakters“ und nicht „des Mädchens Alison“ geschrieben, denn auch wenn auf dem Klappentext von einer jungen Frau gesprochen wird, so fand ich es besonders beeindruckend, wie androgyn Alison sich selbst zeichnet. Denn bereits als Kind war sie ein „tomboy“, also ein sehr unmädchenhaftes Mädchen. Im Deutschen gibt es leider nur den Begriff „burschikos“ dafür, den ich ziemlich bescheuert und altbacken finde. Allerhöchstens „Flintenweib“ gibt einem eine Ahnung davon, was gemeint ist, auch wenn der Ausdruck eher negativ wirkt. ^^ Alison Bechdel hat es jedenfalls geschafft, mich stellenweise daran zweifeln zu lassen, ob „Alison“ wirklich ein Mädchen ist. Und da diese Auseinandersetzung mit „weiblich“ und „männlich“ ein elementarer Bestandteil ihrer eigenen Geschichte ist, ist allein das doch schon eine Kunst, oder? (mehr …)

Lovestory-Alarm! – Review Big Order 4

Nun liegt er hier neben mir, der vierte Band von Sakae Esunos Big Order und ich komme endlich dazu ein Review zu schreiben. Was erwartet euch in Band 4? Nun, in diesem Manga werden Geheimnisse gelüftet, Kämpfe ausgetragen, manche Missionen vollendet und manche leider nicht, es gibt neue und alte Gegner und Eiji peilt einen wichtigen Punkt dieser Story zunächst einmal gar nicht. Wie sich das für männliche Teenager in ihrer Funktion als Hauptcharakter eben gehört. ;) Wer gar nicht gespoilert werden möchte, der liest jetzt besser nicht weiter.

Wer vom Manga Big Order noch nie etwas gehört hat, der könnte sich meinen Big Order – Mirai Nikki Vergleich für ein Review der jeweils ersten beiden Bände anschauen. :)

Big Order, Band 4; Sakae Esuno; Egmont Manga

Big Order, Band 4; Sakae Esuno; Egmont Manga

Eiji schlägt sich eigentlich ganz gut in diesem Band. Nicht von seiner Seite weicht die meiste Zeit die knuffige Iyo. Das ist die mit den Schleifchen auf dem Kopf, die wie Hasenöhrchen aussehen, die sich im letzten Band anscheinend unsterblich in Eiji verliebt hat. Aber war da nicht was mit Rin? Das wissen wir ja noch nicht so genau (auch wenn man es vermuten kann) und sie ist ja ohnehin nicht da. Was Rin nicht weiß, macht sie nicht mordlustig. Die Gute darf nämlich in diesem Band nur eine Nebenrolle spielen, während Iyo ihr die Show und die Besessenheit von Eiji stiehlt. Nur dass die Besessenheit bei der sanftmütigen Iyo eben komplett positiv und weniger fanatisch ist – und nichts mit Mordphantasien zu tun hat. ^^

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Dystopie, Mystery und … Boys Love? – NO. 6 Review

Nummer 6 heißt sie, die perfekte Stadt. In diesem Manga geht es um eine Gesellschaft in der Zukunft, in der alles perfekt für die Bewohner von „NO. 6“ ist. Aber natürlich wäre es ein langweiliger Science-Fiction-Roman, wenn die Zukunft einfach nur rosig wäre. Der Manga steigt auch direkt mit den Werbesprüchen der Stadt ein. Null Prozent Verbrechensrate! Fortschrittliche Medizintechnologie, die einfach mal alles heilen kann! Alles super! Wer da als Leser nicht misstrauisch wird, der hat wohl noch nie einen dystopischen Roman gelesen. ;) Dystopien, das waren die Dinger, bei denen eine Gesellschaft in der Zukunft gezeigt wird, die man entweder schon auf den ersten Blick als völlig verrottet erkennt oder die so sehr glänzt und funkelt, dass einem die Augen wehtun und man erst beim zur Seite blicken feststellt, dass die schattigen Stellen umso grässlicher sind. Also kurz gesagt: Das Gegenteil einer Utopie. Und weil ich so sehr auf Gesellschaften stehe, die noch schlimmer sind als unsere (*schenkelklopf*), hab ich bei diesem Manga zugegriffen. ^^

Darin geht es um den zwölfjährigen Shion, der durch seinen megahyperhohen IQ zur absoluten Elite gehört und deswegen alles hat, was man sich wünschen kann. Damit, dass auch in der Stadt NO. 6 nicht alles unglaublich friedlich und toll und super ist, wird Shion erst konfrontiert, als plötzlich ein fremder Junge in sein Zimmer platzt – verletzt und gar nicht mal so freundlich.

NO. 6; Atsuko Asano und Hinoki Kino; Egmont Manga

NO. 6; Atsuko Asano und Hinoki Kino; Egmont Manga

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Who? What? Why? – Review Tokyo ESP Band 4

Ich hab mich ja so auf den vierten Band von Tokyo ESP gefreut – und dann war ich erstmal irritiert vom Cover. Wer zum Henker ist darauf zu sehen? Und seit wann steht Tokyo ESP für knallbonbonbunte Bikinimodels und Regenbögen? o.O Was zum Teufel hab ich verpasst??? Falls ihr ähnlich verwirrt seid, don’t worry, ich werde euch erklären, wo der Panda langläuft und wieso Tokyo ESP so … anders ist als die letzten Bände.

Band 4 Tokyo ESP; Hajime Segawa; Tokyopop

Band 4 Tokyo ESP; Hajime Segawa; Tokyopop

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Weltuntergang, Wiedergeburt & Brüste – Skull Party Band 3

Endlich ist Band 3 von Melanie Schobers „Skull Party“ draußen und ich hab ihn direkt verschlungen! ^^ Im Review zu Band 1 & 2 habe ich ja bereits erwähnt, dass es ein k.o.-Kriterium für mich gäbe, das mich davon abhalten würde, weiter als bis zum dritten Band zu lesen. Nämlich: Tentakel. :D Ob es im neuesten Band noch mehr Tentakel gab oder doch nur Brüste, erfahrt ihr in diesem Review. Boah, ich bin so gut im Teaser schreiben. Und diese unverfängliche Überschrift erst … xD (Alle die panische Angst vor Spoilern haben, sollten natürlich eher nicht weiterlesen. Auch wenn ich versuche möglichst wenig zu spoilern, ganz ohne Erwähnung der Story kann ich schlecht auf den Rest eingehen.)

Skull Party Band 3; Melanie Schober; Carlsen Manga

Skull Party Band 3; Melanie Schober; Carlsen Manga

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Pixabay / Republica

The evil internet? – Review „Deep Web“

Heute gibt es nach langer Zeit mal wieder ein Buch-Review. Also das ohne Bildchen drin. :P Vor einer Weile habe ich „Deep Web“ von „Anonymous“ gelesen und jetzt bin ich endlich dazu gekommen, kurz niederzuschreiben, was an diesem Buch besonders gut und was nicht so gut ist.

In „Deep Web – die dunkle Seite des Internets“ schildert ein Journalist autobiographisch, was in den vier Monaten passierte, nachdem ein Freund zu ihm sagte „Heeey, schreib doch mal was über’s Deep Web! Das is doch spannend!“. Da man bekanntlich immer die Schnapsideen seiner besten Kumpels umsetzen sollte, hat er das prompt gemacht. Das Interessante daran ist, dass er selbst überhaupt keinen Plan von Technik hatte und deswegen zu Beginn seiner Recherche vermutlich auf dem gleichen Stand war, wie der Durchschnittsleser. (mehr …)

Action, Liebe, Vertrauen – Review BTOOOM! 4 & 5

Kaum hat man ein Review zu den Bänden 1-3 gemacht (siehe hier), sind auch schon Band 4 und sogar 5 erschienen und man hat sie verschlungen. ^^ Ich rede natürlich von dem Manga für alle Explosions-Fanatiker „BTOOOM!“ von Junya Inoue.

Cover (und Kartenstückchen) von BTOOOM! Band 5; Junya Inoue; Tokyopop

Cover (und Kartenstückchen) von BTOOOM! Band 5; Junya Inoue; Tokyopop

Was passiert in Band 4 und 5? Wir stecken immer noch auf der einsamen Insel fest, ohne Lebensmittel, ohne Freunde, ohne Aussicht auf Rettung, dafür aber mit einer Ladung Bomben und der Ansage „bringt 7 Leute um, dann könnt ihr fliehen“. Also gutes Wetter und alles ist nice wie eh und je, gespickt mit ein paar Explosionen, dem Kampf um Essensrationen und Angriffen von anderen „Spielern“. Beide Bände strotzen vor Action und unsere beiden liebsten Hauptcharaktere Ryota und Himiko kämpfen immer noch ums Überleben – und darum, ihre Menschlichkeit nicht zu verlieren. Denn wir erfahren mehr über die zeitweiligen Verbündeten von Ryota und Himiko, aber die beiden müssen leider auch feststellen, dass man auf der Insel kaum jemandem trauen kann … oder vielleicht niemandem? Jede Interaktion mit anderen muss hinterfragt werden und ein Fehler kann den eigenen Tod bedeuten. Ein paar wenige weitere Waffen bzw. Upgrades gibt es übrigens auch, es wird also nicht langweilig. (mehr …)