Yaoi, dritter Versuch – Crash ’n‘ Burn Review

Nachdem ich das Review einer äh Yaoi-Expertin (?^^) zu diesem Manga gelesen habe und vorher auch schon ins erste Kapitel reingespinkst hatte, stand für mich fest, dass ich dem Boys-Love-Genre noch eine dritte Chance gebe. Denn noch steht es ja 1:1 mit einem traumatisierenden Hardcore-Psychothriller und einem niedlichen Comedywerk mit mehr Kuschel- als Erotikfaktor. ^^ Ich muss sagen, „Crash ’n‘ Burn“ von Mikiko Ponczeck hat mich davon überzeugt, dass es auch etwas zwischen diesen beiden Extremen gibt, was mir durchaus gefallen kann.

Crash 'n' Burn; Mikiko Ponczeck; Tokyopop

Crash ’n‘ Burn; Mikiko Ponczeck; Tokyopop. (Oh Gott, is das überbelichtet :/)

Nun, eigentlich ist der Manga eine Lovestory, aber – ohmeingottbinichdankbardafür! – keine der total kitschigen Sorte. Zwei prügelfreudige Kerle aus verschiedenen Bands können sich nicht ausstehen, stehen dann aber doch irgendwie aufeinander. Die beiden Hauptcharaktere Kyle und Tyler und landen, nachdem sie sich bei ihrer ersten Begegnung gegenseitig verdroschen haben, bei der zweiten Begegnung miteinander im Bett. Hassliebe und so. ^^ Die beiden landen aber nicht nur gemeinsam im Bett, sondern mehr oder weniger durch Zufall auch in der gleichen Band, weswegen es im Manga um die „Liebes“geschichte und die Entwicklung dieser Band geht. Das reicht aber auch schon zur Story, denn mit (leider nur) knappen 150 Seiten im ersten Band will ich ja nicht zuviel verraten. :)

Sympathische Aggro-Musiker ^^

Außerdem hat mich weniger die Story beeindruckt, als die Charaktere, die Mikiko Ponczeck zeichnet. Denn sie schafft es sehr realistische Charaktere zu kreieren, die einem so auf jeder Party begegnen können. Endlich einmal eine Mangaka, die ihre Charaktere durchdacht hat und sich nicht nur im Standard-Charakter-Regal bedient hat! Am Ende des Manga gibt es auch sehr schöne Charakterskizzen, neben denen ein kleiner Lebenslauf zu den vier Hauptcharakteren steht. Genau so sollte man es angehen, wenn man vorhat, ein Buch zu schreiben – und genau deswegen wirken ihre Charaktere auf mich so echt. Man mag sich jetzt streiten, ob einem die Story gefällt, aber ich möchte Crash ’n‘ Burn hiermit mein vollstes Lob aussprechen. ^-^ Tyler und Kyle lassen sich anfassen (im übertragenen Sinne, behaltet eure Fangirl-Fantasien bei euch :D) und ihre Reaktionen sind zwar keineswegs immer rational, dafür aber ziemlich realistisch. Denn die beiden sind emotional, in Tylers Fall auch recht kaputt und haben manchmal eine sehr kurze Zündschnur. Ob sich Leute prügeln und dann im Bett landen? Ist sicher nicht das Alltäglichste, doch es gibt durchaus Leute, denen ich das zutrauen würde. :D

Den Rest der Zeit verbringen Tyler und Kyle übrigens damit, herauszufinden, wie sie miteinander umgehen sollen. Ach ja, wie sehn die beiden überhaupt aus? Nun, wie man schon auf dem Cover sieht: Eher delinquentiös, also punkig bis rockig mit Tattoos und Piercings bzw. Tunneln in den Ohren. Tyler ist der mit dem blonden Iro und Kyle, unser Hauptcharakter, ist der mit den schwarzen kurzen Haaren und dem Halsband – das einen fälschlicherweise vielleicht denken lässt, er wäre eher der devotere Typ. Nee, is (bisher) nicht der Fall, das ist wohl wirklich nur ein Fashion Accessoire. Okay, ein Klischee muss natürlich noch erfüllt werden: Beide sehen gut aus und sind durchtrainiert. Aber da wird sich glaube ich kaum jemand drüber beschweren. :P Der nicht standardmäßige Zeichenstil gefällt mir sehr gut, wobei manch einen vielleicht die oft sehr minimalistischen Hintergründe stören könnten. So etwas habe ich auch bei einem Manga schon mal bemängelt, weil man dort immer in der Luft hing. Hier hatte ich jedoch nicht das Gefühl zu schweben, denn es gibt einen Hintergrund, er ist halt nur sehr schlicht. Auf mich wirkte der Zeichenstil dadurch sehr präzise. Ohje, ich glaube ich werde zum Mikiko-Ponczeck-Fangirl, ich hab hier ja gar nix zu meckern! ^^

Wie war das noch mit den Körperteilen, die ich nich sehen mag?

Jaaa, also kurzes Recap: „In These Words“ (wo ihr vielleicht besser noch ein Review von jemandem zu lest, dem es auch gefallen hat^^) hat mich mit der detaillierten Darstellung von glitschigen Körperflüssigkeiten, in Gebrauch befindlichen Körperöffnungen und so ein bis zwei Schwanzabbildungen zu viel vor allem in Kombination mit den Folterszenen definitiv schockiert. Bei Crash ’n‘ Burn hingegen sieht man in zwei Panels einen Penis, der sich gerade äh in Verwendung befindet. :D  Das waren die expliziten Darstellungen im ersten Band und damit kann ich leben. Ansonsten gibt es eine Sexszene, in der es die Mangaka meiner Meinung nach sehr gut schafft, einerseits so zu zensieren, dass es nicht total pornographisch wird und andererseits die Charaktere so agieren so lassen, dass die Szene trotzdem sehr heiß wirkt und bei Bedarf sicherlich auch beim ein oder anderen Leser (okay, okay, in 99 % der Fälle wohl eher LeserIN) das Kopfkino anschmeißen wird. :D Hach, jetzt red ich mich aber rein hier. ^^

Ich werde jedenfalls so schnell wie möglich losrennen und mir den zweiten Band kaufen, denn ich bin gespannt, was Kyle und Tyler noch so erleben. Bandtechnisch und beziehungstechnisch. Und ich bin gespannt, ob es weiterhin eine hauptsächlich kitschfreie Angelegenheit bleibt. Uuuund ich merke gerade, ich hätte diesen Absatz nicht direkt an den mit der Sexszene anschließen sollen, das wirkt jetzt doch etwas zweideutig. xD

Okay, ich hab echt keine Geduld :D

So bald wie möglich, ja … *hüstel* Da ich den Artikel geschrieben und nicht sofort veröffentlicht hab, darf ich kurz anmerken: Natürlich hab ich den zweiten Band gleich am nächsten Tag gekauft und verschlungen. Dieser hält was der erste verspricht und darin erfahren wir noch mehr über Kyles und Tylers Vergangenheit und ihr Gefühlsleben. SPOILER SPOILER!! Alles in allem ist das Ende ein nahezu kitschiges, aber mir gefällt es sehr gut, vor allem weil Ponczeck es schafft weder ein „und sie werden doch alle Banker“-Ende noch ein „und dann sind sie am übermäßigen Drogenkonsum verstorben“-Ende zu schreiben und trotzdrm noch halbwegs realistisch zu bleiben. ;) SPOILER ENDE.

Nun steht es also 2:1 für die außergewöhnlichen Yaoi-Mangas, die ich mag. Muss ich wohl doch irgendwann mal einen „gewöhnlichen“ von der Sorte lesen. Aber einen Shojo-Manga müsste ich ja für die Statistik auch noch lesen. Hmmm … ich glaube ich bleibe erst mal bei denen hier. :D Wer jetzt trotz oder wegen meines Gefasels neugierig geworden sein sollte, findet hier eine Leseprobe und kann dann gleich hier den Manga bei Amazon kaufen. ;) Wenn ihr Crash ’n‘ Burn gelesen habt oder noch lesen wollt, dann bin ich natürlich sehr gespannt, was ihr davon haltet. Wart ihr vielleicht genauso begeistert? Und wie findet ihr es im Vergleich zu normalen Boys Love Mangas? Ich hab da ja nicht so viele, auf die ich zurückgreifen kann …^^“

Einen … ich kann jetzt nicht „heißen Tag“ schreiben, oder? Nein … einen begeisternden Tag wünscht euch
eure 0utofjoint :D

8 Kommentare

  1. Yaoi-Expertin, wie? Fühle ich mich jetzt geschmeichelt, oder nicht. Und irgendwie bin ich grad am überlegen, welche Werke ich dir noch empfehlen kann. Zu kitschig soll es ja nicht sein, ebenso nicht zu sexlastig bzw. erotisch. Ich muss echt mal in mich gehen ;)

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