Ich erzähle euch mal eine Geschichte. Nennen wir sie „Das Fenster zum Hof“. Besagtes Fenster ist ein schmuckloses architektonisches Detail meiner Erdgeschosswohnung, das ich gerne gekippt lasse, wenn es nicht zu kalt ist und ich lüften möchte und es hat mich auf unerwartete Weise zum Nachdenken gebracht. Fühlt euch gewarnt, es wird ein laaaaaaaaanger Text.
Die Geschichte …
Neulich abends habe ich allein mit mir Party gemacht – also Youtube-Videos geschaut, in denen andere Leute lustig sind und scheinbar generell ein viel cooleres Leben haben als ich. Es war so zirka halb ein Uhr nachts und ich hätte eigentlich schon im Bett sein sollen, war aber mal wieder seit einer Stunde in dem berüchtigten „Nur noch ein Video, dann geh ich schlafen!“-Loop gefangen. Während ich also gerade lachkrampfte, weil andere Menschen den Ghostbusters-Song mithilfe von Plüschfüchsen performten und dabei ziemlich viele Outtakes produzierten, klopfte es plötzlich an mein Fenster. FUCK. Ich schlug auf die Tastatur, um das Video zu pausieren. Abrupte Stille wischte die Illusion weg, dass ich ja gar nicht allein bin und rief mir wieder ins Gedächtnis, dass ich einsam in meinem nur von einer Schreibtischlampe erleuchteten Zimmer war und da gerade jemand vor meinem Fenster stand. Oder hatte ich es mir doch nur eingebildet? Ich zweifelte an meinem Gehör. Wer würde nachts um halb 1 an mein Fenster klopfen? Hatte sich da jemand einen Scherz erlaubt, weil man mein Gelächter bis draußen gehört hatte? Wollte mir jemand einfach nur Angst machen? Als ich gerade bei der hysterischsten Frage angekommen war – Würde jemand durchs Fenster einsteigen wollen?? – unterbrach eine Stimme meine Gedanken.
„Hallo?“, fragte es zaghaft vom Fenster her. Ich hatte mich also doch nicht verhört! Schlagfertig, wie ich nun einmal bin, antwortete ich: „Äh … jaa?“ und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
Die Stimme reagierte. Sie klang recht jung, männlich – und irgendwie bekifft. Vielleicht auch ein Betrunkener, der unter höchster Konzentration versuchte, langsam und deutlich zu sprechen? „Könntet ihr vielleicht so in 15 Sekunden den Summer drücken und mir die Tür aufmachen? Ich hab meinen Schlüssel vergessen …“, fragte der mysteriöse Fensterklopfer. Nicht nur ich war anscheinend der Illusion erlegen, hier im Raum nicht alleine Party zu machen, der Kerl vor dem Fenster dachte wohl auch, dass mir diverse Youtuber Gesellschaft leisteten.
Zwei Sekunden perplexe Stille folgten. Oh. Der wollte nur rein? Aber darf ich das überhaupt? Moment, natürlich darf ich wen reinlassen, sonst hätte ich ja keinen Türsummer! Aber was, wenn er ein garstiger Bösewicht ist? Wobei, was sollte er schon machen, wenn er drinnen ist? Leute wachklingeln könnte er auch von vor der Haustür aus … Aber wie will er überhaupt in seine Wohnung kommen, wenn er keinen Schlüssel hat? Ist das noch mein Problem, sobald er drinnen ist? Bevor mein Hirn noch weitere, immer verworrenere Fragen aufwerfen konnte, entschied sich mein Unterbewusstsein zu handeln: „Klar, kann ich machen“, antwortete ich also – halb amüsiert über die Situation und halb nervös, weil ich jetzt ja quasi dafür verantwortlich sein würde, wenn eine Horde Vandalen in unser Haus eindränge, die dann die Tapete von den Wänden reißen, alle Gänge vollsprayen, die Fahrräder aus dem Keller klauen und mit der Waschmaschine die Treppe runterrodeln. Wobei letzteres vielleicht doch ein bisschen viel Mühe bereiten würde. Aber man weiß ja nie, bei solchen Vandalen, näch?
Ich drückte jedoch wagemutig den Türsummer und hörte noch ein erleichtertes „Danke!“ durch die Gegensprechanlage und der junge Herr machte sich auf den Weg zu seiner Wohnung im Obergeschoss. Ich würde jetzt gerne sagen, dass ich dann einfach ins Bett gegangen bin oder netterweise geschaut habe, ob er denn noch in seine Wohnung kam. Aber ich muss dem Internet ein Geständnis machen und euch beichten, dass ich, noch während der arme Schlüssellose nach oben stieg, zum ersten Mal seit Langem meine Tür von Innen abgeschlossen habe. Danach bin ich dann ins Bett gegangen und habe eine halbe Stunde nervös in Richtung Fenster geschielt und ein schlechtes Gewissen bekommen. Denn ich konnte dank des Klingelkonzerts sogar von meinem Bett aus erahnen, dass der Mitbewohner, die Freundin oder der Freund, den Mr. Key-less nun wecken wollte, einen sehr tiefen Schlaf hatte.
Woher „Gänsehaut“-Autoren ihre Ideen nehmen
An dieser Stelle endet der verfilmbare Teil meiner Story und es beginnt der, wo ich ins Grübeln gerate. Warum hat mich das so mitgenommen? Warum hatte ich Angst? Okay, ich saß jetzt nicht schweißgebadet in meinem Zimmer und habe das Küchenmesser zitternd Richtung Tür gehalten, aber ich war zumindest etwas beunruhigt. :D Ich habe kurz überlegt zum Fenster zu gehen und rauszuschauen, wer mich da eigentlich bittet, ihn reinzulassen. Aber selbst wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte mich die Vorstellung, nur noch durch eine Glasscheibe von einer in der Dunkelheit stehenden fremden Person getrennt zu sein, doch noch ein wenig nervöser gemacht. Schließlich wird niemand in seinem kuscheligen Heim gern daran erinnert, wie wenig einen doch von einem Angriff von außen trennt, sollte es jemand wirklich darauf anlegen … obwohl ich die ganze Zeit nicht so genau wusste, wovor ich jetzt konkret Angst haben sollte. Die Idee, dass mich persönlich jemand angreifen oder ausrauben wollen würde, kam mir (Unverwundbarkeitskomplex und so^^) nämlich eher absurd vor.
Gleichzeitig habe ich mich gefragt, wie ich wohl reagiert hätte, wenn die Situation anders gewesen wäre. Dabei bin ich zu dem (weltbewegenden) Schluss gekommen: Holy shit, das wäre eines von diesen „Erblättere dein eigenes Ende“-Büchern geworden. Daaa nehmen diese Jugendbuchautoren also ihre Ideen her! :D
Nehmen wir an, es wäre Tag gewesen. Es klopft, ich renne zum Fenster und schaue raus. Easy. Dann erblicke ich die Person, die geklopft hat und kann mich entscheiden, ob ich kommunizieren will oder vielleicht sogar das Fenster ganz öffnen möchte. Allerdings wäre es in diesem Fall gar nicht zu der Situation gekommen, denn Kumpel oder Freundin von meinem Schlüsselmenschen hätte tagsüber vermutlich einfach die Tür geöffnet.
Heulende Hollywoodstars
Nehmen wir an, die Stimme wäre weiblich gewesen. Es klopft und a) eine panische, den Tränen nahe junge Frau bittet mich um Hilfe. Wie das in so Hollywoodfilmen immer so is. Oder b) eine normale weibliche Stimme fragt „Hallo?“. Bei a) hätte ich vermutlich direkt reagiert, bei b) wäre ich ähnlich irritiert gewesen wie bei dem Kerl, aber hätte trotzdem sofort geöffnet. In beiden Fällen hätte mein Gegenüber ja nichtsdestotrotz eine irre Massenmörderin oder – noch schlimmer – professionelle Waschmaschinenrodlerin sein können. Trotzdem wäre ich eher geneigt gewesen, ihr die Tür aufzumachen. Warum? Weil ich Frauen für ungefährlicher halte als Männer bzw. Männer für die schlechteren Menschen? Weil ich mehr Mitleid gehabt hätte, wenn ein schwaches weibliches Wesen nachts alleine draußen sein muss? Egal wie ich es drehe und wende, es kommt mir dem armen Sturmklingler, starken weiblichen und eigentlich auch allen möglichen männlichen Wesen gegenüber irgendwie unfair vor.
Was hätte ich eigentlich gemacht, wenn c) ein Kerl mit tränenerstickter Stimme um meine Hilfe gebeten hätte? Diese Situation kam mir erst recht spät in den Sinn, verständlicherweise, denn es ist immer noch so, dass Männer nicht zu weinen haben. Klar, das verbietet ihnen keiner, aber ich glaube es wäre trotzdem wahrscheinlicher, dass ich mal eine meiner Freundinnen weinen sehe, als dass ein Freund sich literally bei mir ausheult. Aber genau deswegen, weil die Situation so selten ist (fast so selten wie die, dass jemand nachts an mein Fenster klopft …), wäre ich dadurch noch perplexer gewesen und frage mich gerade ernsthaft, ob ich einem heulenden Menschen männlichen Geschlechts innerhalb von 4 Sekunden die Tür geöffnet hätte, wie ich das bei einer Frau vielleicht gemacht hätte – bzw. warum ich das so schlecht beurteilen kann. Ich glaube, dass ich mir eher zutrauen würde, die weibliche Hollywoodschönheit einzuschätzen, die gerade meinen Fenstersims vollheult, als den männlichen Serienstar, der selbiges tut, aber sonst nie tiefere Gefühlsregungen zeigt. Einfach weil die Situation ungewohnter wäre.
Übermüdung schadet dem humoristischen Niveau
Da man durch meine Artikel und mein hypermetatheoretisches Gefrage durchaus auf die Idee kommen könnte, mich für nicht mehr ganz zurechnungsfähig oder furchtbar naiv zu halten, möchte ich an dieser Stelle noch einmal folgendes betonen: Selbstverständlich ist mir bewusst, dass es durchaus vernünftig ist, nicht einfach jeden hereinzulassen. Nicht umsonst haben unsere Eltern uns vermutlich immer davor gewarnt mit fremden Leuten mitzugehen. Konkret kann ich mich daran zwar nicht mehr erinnern, aber ich hab gehört, Eltern machen das so. Es is glaub ich nämlich immer nervig, wenn man die Kinder dauernd neu nachproduzieren muss, weil die alten verloren gegangen sind. Hach, mein Humor erreicht ja wieder Höchstlevel hier …
Es ist jedenfalls wieder so eine Situation, in der ich irgendwie mit mir, meinem Humor und der Gesamtsituation unzufrieden bin. Einerseits sprechen ja angeblich diverse Statistiken dafür, dass Männer für Frauen gefährlicher sind (körperliche Voraussetzungen wie Bodybuilderinnen/Kampfsportlerinnen lassen wir mal außen vor) und dass ich als Frau weniger vor einer anderen Frau zu befürchten hätte, als vor einem Mann. Andererseits mag ich Statistik nicht und bin da mal fast durchgefallen, weswegen ich das immer noch unfair finde. :D Eine hieb- und stichfeste Argumentationsbasis also.
Generell gilt natürlich der Grundsatz „Better safe than sorry“ in Situationen, in denen man sein Gegenüber nicht richtig einschätzen kann. Also lieber Leute im Regen stehen lassen und mit dem schlechten Gewissen leben, als die Tür zu öffnen. Hmnee, das wär ja auch doof, dann stünden die ja die ganze Nacht vor meinem Fenster und könnten mich nerven. Also lieber reinlassen und darauf hoffen, dass die anderen Hausbewohner sich mit dem Problem rumschlagen. Nun, ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass potenzielle Gewalttäter sich ihre Opfer aussuchen, indem sie nachts durch die Straßen ziehen und an gekippte Fenster klopfen, in der Hoffnung, dass sie jemand hereinlässt. Aaaaaaaber mir stellt sich trotzdem die Frage: Wann hört Freundlichkeit auf und Unvorsichtigkeit fängt an? Worauf ich hinaus möchte (Eine Aussage! Nach 1.600 Wörtern! Finally! :O) ist: Sollten wir anderen eher einen Vertrauensvorschuss geben oder lieber auf Nummer sicher gehen? Ich befürchte ja fast, dass sich diese Frage höchstens mit „Ja“ beantworten lässt. Der dauert ne Sekunde, oder? :D Schließlich kann man vorher nie genau wissen, wie jemand anders genau drauf ist. Oft genug wissen Leute ja selbst nicht, wie sie drauf sind. Ich finde, man sollte einfach vor niemandem Angst haben müssen. Ergo sollte ich das mit dem Selbstverteidigungsgedöns doch nochmal überdenken …
Ich hab’s heut nicht so mit Überleitungen. ^^ Guckt mal, ein Komet!
Wisst ihr, wie ich auch auf das Thema „Wir behandeln Männer und Frauen unterschiedlich“ gekommen bin? Durch den Wissenschaftler Matt Taylor, der maßgeblich an der Landung dieses Nupsis namens „Philae“ beteiligt war, von dem ihr in den letzten Tagen vielleicht schon etwas gehört habt. Das war, um kurz Wikipedia zu zitieren: „der erste von Menschen gebaute Apparat, der auf einem Kometen landete. Der Lander war mit der Raumsonde Rosetta seit dem 2. März 2004 zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs und ist am 12. November 2014 auf ihm gelandet.“ Ein ferngesteuertes Dings nach 10 Jahren Flug auf einem über 500 Millionen km entfernt rumdüsenden Kometen zu landen, also das würde ich jetzt mal als ziemlich schwierig und harte Arbeit bezeichnen. Taylor hat vorher sogar jeden Tag ewig viele Tweets von aufgeregten Leuten zum Thema European Space Agency (also da wo er an der dollen Sonde gearbeitet hat), zum Projekt und zum Kometen und überhaupt beantwortet. Er wirkt also vom Twitterstream her sehr nett. Doch kaum ist die Sonde gelandet, macht er den vermutlich größten „Fehler“ seines Lebens. Während der Pressekonferenz zur erfolgreichen Landung trug er dieses Shirt:
My birthday shirt (not suit!) from @ellypriZeMaN @EternalArtEssex is at work today! helping @ESA_Rosetta in any way! pic.twitter.com/nOmlzUXsvE
— Matt Taylor (@mggtTaylor) 10. Oktober 2014
Wie ihr im Tweet oben seht, hat er es einen Monat zuvor von einer Freundin geschenkt bekommen, die es selbst genäht hat. Es war also vermutlich eher als Glücksbringer gedacht oder als nettes Zeichen für sie, wenn er damit gesehen/interviewt wird. Leider hatte er sofort danach einen Shitstorm am Hals, weil das Shirt sehr vielen einen Grund gegeben hat, sich wieder einmal aufzuregen. Ich mag da voreingenommen sein, da ich aus meinen Mangas halbnackte Frauen gewohnt bin. Aber das Argument, dass Frauen, die bisher eine Wissenschaftskarriere in der Astroforschung angestrebt haben, dadurch abgeschreckt werden, dass ein Wissenschaftler ein Shirt trägt, auf dem halbnackte Frauen zu sehen sind, leuchtet mir nur bedingt ein. Das Shirt soll laut Kritikern den Eindruck vermitteln, dass in diesem Berufsfeld ein unterschwelliger Sexismus herrscht. Wenn dem so ist, dann hätte ich eine Frage. Ich kenne Frauen, die haben in ihrem Büro einen Kalender mit halbnackten Männern an der Wand hängen, der definitiv nicht dort hängt, damit man aufs Datum schauen kann. Das ist eher so ein positiver Nebeneffekt, glaube ich. Sollten Männer sich jetzt entmutigt fühlen, einen Bürojob zu ergreifen, weil sie dort auf ihr Äußeres reduziert werden? Meiner Meinung nach ja. Zumindest, wenn andersherum ein Geschenk von einer Freundin mit nicht einmal komplett nackten und nicht realen Frauen für solchen Aufruhr sorgt. (Ein Statement von besagter Freundin findet ihr übrigens hier. Einen schönen Artikel zur ganzen Aufregung und das kurze Video mit seiner Entschuldigung, bei der er ziemlich mitgenommen wirkt, findet ihr beim Guardian.)
Wir drehen uns im Kreis
Natürlich war es nicht die intelligenteste Idee, zu einem Riesenevent ein Shirt anzuziehen auf das vollbusige, leichtbekleidete Frauen gezeichnet sind. Vor allem in Zeiten, in denen immer noch ein Kampf tobt, der sich um #Gamergate (Pt.1, Pt.2) dreht und mir das Gefühl gibt, dass das Internet, in dem ich mich vorher so wohl gefühlt habe, zu 90 % aus aggressiven Wichsern besteht (in diesem Fall als Unisex-Begriff gemeint, bevor sich jemand benachteiligt fühlt), die jeden Anlass nutzen, um aufeinander loszugehen. Ähnlich wie einem plötzlich bewusst werden kann, dass einen nur eine Glasscheibe von eventuell bedrohlichen Menschen in der Dunkelheit trennt, merke ich in so einem Fall auf einmal, dass uns online nichts vom ungefilterten, anonymen Hass mancher Menschen trennt. Ich würde mich gerne noch einmal mehr mit dem Thema auseinander setzen, habe aber die Befürchtung, dass ich dem ganzen Gamergate-Feminismus-Komplex nur gerecht werden kann, wenn ich wirklich mehrere Tage Zeit zum recherchieren und nachlesen habe. Und das ist im Moment leider einfach nicht drin. Jedenfalls wird im Moment bei allem die Feminismus-Keule ausgepackt und das führt dazu, dass wir nicht weiter kommen.
Es läuft doch immer nach dem gleichen Schema ab. Irgendwer startet eine übertrieben wirkende Pro-Feminismus-Aktion, woraufhin sich dann wieder über Pseudofeministinnen aufgeregt wird, die Männer eher unterjochen wollen würden als dass sie gleichberechtigt leben möchten. Daraufhin regen sich dann wieder die anderen auf, dass es ja nicht angehen könne, wenn man nicht einmal demonstrieren dürfe, dass man für Feminismus ist. Daaaaaaraufhin regen sich die anderen über die Definition von Feminsmus der ersten Gruppe auf und irgendwann sind wir dann wieder dort angelangt, dass miese Trolle Frauen zuschreien, sie seien verfickte Huren und sollen sich doch vergewaltigen lassen (wie das im Moment gerne mal auf Twitter geschieht, Link ist kein Beweis, nur ein Beispiel). Und dabei dass Wissenschaftler, die eine Sonde auf einem verdammten Kometen haben landen lassen, nicht mal mehr das Geschenk einer Freundin anziehen dürfen, weil da Doppel-D-Comic-Tussen drauf sind. Der vorher so aktive Twitter-Account von Matt Taylor wurde übrigens zum letzten Mal am 13. November genutzt – ich hoffe einfach mal, er gönnt sich nur eine Pause vom ganzen Weltraumprojekt und ist nicht auf ewig verstört. Aggressive Reaktionen bekommen also nicht nur Frauen zu spüren, sondern auch Männer. Ob es dann besser ist, erst einmal abzutauchen oder head on mit einem „This is Spartaaaa!“ oder so auf die Trollarmee zuzurennen, sei dahingestellt. Denn einerseits will man ja, dass Gras über die Sache wächst und man wieder ein normales Leben führen kann, andererseits will man sich ja auch nicht unterkriegen und den Mund verbieten lassen.
Ich weiß nicht, ob ich mich mit diesem Statement jetzt unbeliebt gemacht habe, aber mich regt es einfach immer auf, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird und Dinge, die für eine Personengruppe völlig okay sind, bei anderen plötzlich als absolutes No-Go gelten. Bevor sich alle auf diesem Planeten liebhaben und nett und fair zueinander sind, werden wir vermutlich noch einige Kometen besuchen müssen, aber wir könnten uns ja zumindest schon mal auf den Weg machen, oder? Und uns dann da treffen? Gemeinsam? So eine Reise dauert ja eine Weile, wie wir bei der Sonde Philae gesehen haben.
Nach diesem philosophischen Ende bleibt mir dann nur noch zu sagen: Ran an die Kommentarfunktion, ich bin gespannt, wie viele von euch den Trubel um Philae mitbekommen haben und was ihr von der ganzen Sache haltet. Ich musste mich jetzt einfach mal darüber aufregen. Also sorry mal wieder für den ultralangen Text, aber ich will immer so viel gleichzeitig loswerden! o_o Ich hoffe jedenfalls ihr konntet mir folgen! Ach ja, falls ihr euch noch daran erinnert bzw. diese nach dem ganzen Wust überhaupt noch interessant ist: Wie fandet ihr eigentlich meine Geschichte? :D
Einen shitstormfreien Donnerstag wünscht euch
eure 0utofjoint =)
PS: Jepp, das sind 2.700 Wörter o_____O aber irgendwie konnte ich das nicht in zwei Artikel aufspalten, weil alles zusammenhängt. Ich alte Verschwörungstheoretikerin sehe wieder überall Zusammenhänge. Ich glaube ich sollte mir ne Ihr-habt-bis-zum-Ende-durchgehalten-Belohnung überlegen oder virtuelle Koffeininfusionen für meine Leser kreieren. ^^
Was dir fehlt ist Übung, wie du dich in gewissen Situationen verhalten sollst. Du hättest nach dem Namen des Mannes fragen können. Und vielleicht hättest du den ja gekannt.
„Hallo?“, pocht eine Stimme zaghaft an dein Fenster.
Eine Schrecksekunde gestehe ich dir zu.
„Wer ist da?“, kommt deine Gegenfrage während du zur Sicherheit 1. vom Fenster weg und 2. zum Telefon gehst.
„Jürgen Jürgensen vom Obergeschoss … blah blah blah.“
Alles klar? ;-)
Fazit: Keine Panik, einfach und zielgerichtet, aber immer an die eigene Sicherheit denken.
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:D Jetzt musste ich über mich selbst lachen. Auf die Idee bin ich wirklich nicht gekommen!
Allerdings hätte das mit dem Namen nur was gebracht, wenn ich damit einen richtigen Fremden verunsichert hätte, denn leider kenne ich meine Nachbarn nicht. :( Trotzdem danke für diesen Hinweis! Manchmal zweifle ich echt an meinem Mitdenkvermögen … ^^ Das mit dem nicht in Panik geraten übe ich nochmal. ;)
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Also ich kann dir sagen, du bist nicht die Einzige, die nicht gerne nachts Leute rein lässt, wenn sie alleine ist.
Mein Freund war über Halloween im Krankenhaus und ich habe keinem einzigen Menschen die Tür aufgemacht – nicht einmal wenn ich vorher gehört habe, dass Kinder in unserem Stiegenhaus rumgelaufen sind. Da habe ich einfach die Panik bekommen – man weiß ja nicht, ob hinter den Kindern dann irgendwer anderer auftaucht und die offene Tür ausnutzt…
Voll paranoid, ich weiß schon, aber ich war als Kind schon mal in einer heiklen Situation, seitdem bin ich vorsichtig .____.
Und nachdem ich gerade schwanger bin, bin ich sowieso super-paranoid xDDD
Für mich wäre schon deswegen ein Mann gefährlicher, weil ich nicht davon ausgehe, dass mich ne Frau vergewaltigen will *hust*
Und laut Statistik (war letztens in den Nachrichten) sind scheinbar fast alle Einbrecher männlich. Und stärker wie ich sind sie sowieso Q___Q
Hach, Rosetta…
Da mich das überhaupt nicht interessiert, habe ich meistens gleich umgeschalten, wenn irgendwo darüber berichtet wurde XD
Das mit dem Feminismus finde ich auch total lächerlich und mich ärgert es total. Außerdem – klar, der hat ein Hemd mit gut ausgestatteten Frauen drauf. Aber erstens schreibt er ja schon, dass es ein Glücksbringer ist, zweitens sind die Frauen angezogen (Comicfiguren!) und drittens sitzt er damit einfach nur brav vor der Kamera…
Ich meine was soll das, wie lächerlich ist das. Wenn da jetzt eine blonde Frau mit einem etwas ausgeschnittenem Shirt gesessen wäre, würde es wahrscheinlich heißen sie vermittelt den Eindruck, dass Frauen in der Branche nur mit dem richtigen Aussehen weiter kommen.
Für mich ist das ein reines Aufregen, dem Aufregen wegen. Manche sind halt nicht glücklich, wenn sie sich nicht beschweren können X___x
Also wenn sich jemand bei mir über ungerechte Behandlung von Frauen beschwert, antworte ich nur damit, dass diejenige gerne auch ein Jahr ins Bundesheer gehen kann. (was Männer bei uns mit 18 ja müssen, außer sie sind untauglich)
Dann darf eine Frau sich beim Sport nicht mehr auf ihre „Regelbeschwerden“ herausreden, darf sich beim Feiern nicht mehr auf Drinks einladen lassen, darf bei der Urlaubsplanung in der Firma nicht alle Zwickeltage für sich beanspruchen – „weil sie da ja keinen fürs Kind bekommt“, nicht immer wieder früher gehen weil sie ja „mit dem Kind zu einem Termin muss“, nicht das Arbeiten gehen auf den Mann schieben (der übrigens gar nicht aus kann, stell dir vor ein Mann würde „Hausmann“ sein wollen, der kann sich doch überall schief anschauen lassen) weil sie ja „Kind und Haushalt schmeißen muss“. Genauso wenig dürfen sie einen Kerl wegen Vergewaltigung anschwärzen, nur weil er sie nach einer Nacht abblitzen hat lassen oder ihn um sein Vermögen bringen, wenn es zur Scheidung kommt. (für die er auch oft gar nichts kann)
Ich will jetzt nicht sagen, dass nichts von den Dingen auch stimmen kann – aber Frauen nutzen ihre „Frauenrolle“ schon auch oft ordentlich aus. Daher finde ich diese Jammerei von Feministen so sinnlos – jedes Geschlecht hat eben seine guten und schlechten Karten und jeder spielt das dann natürlich auch aus. Und wenn Frau Gleichberechtigung will, muss sie eben auch aufhören ihre Rolle als „schwaches Geschlecht“ auszunutzen und mit dem selbem fertig werden, das von einem Mann verlangt wird.
Mich regt das Thema auch echt oft auf .___.
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Ohje, da hab ich bei dir ja gleich zwei Nerven getroffen, Nekosani! Also ich bin eigentlich gar nicht sooo die in Panik Geraterin, aber die Situation hat mich einfach völlig überfordert. ^^“ Ich glaube übrigens es ist irgendwie normal, dass man als Schwangere besorgter ist, denn immerhin trägt man ja gleich die Verantwortung für sich und ein Kind. :)
Das mit der Vergewaltigung hab ich ein bisschen außen vor gelassen. Mir ist schon klar, dass das so eine Hauptsorge ist, aber ich dachte mir, wenn ich jetzt auch noch mit dem Thema anfange, dann kann ich gleich ein Buch schreiben und werde nie fertig mit dem Artikel. ;)
Schön, dass du meiner Meinung bist. Bei dem Thema Feminismus hab ich immer ein wenig Angst, in gleich mehrere Fettnäpfchen zu treten, weil da so viele Menschen so arg empfindlich drauf reagieren und es wirklich ein Balanceakt ist, jede Situation (oder jeden Ausdruck) abzuwägen.
Ja, ich glaube generell, dass sich Männer und Frauen nicht viel nehmen, was die Tatsache angeht, ob sie schlechte oder gute Menschen sind. Es ist halt nur einfacher als Frau diese „typisch Frau“-Sachen auszunutzen, genauso wie es als Mann leichter fällt, die „typisch Kerl“-Schubladendenken auszunutzen. Heißt ja nicht, dass jeder das tut, nur dass es seltener auffällt, wenn man die richtige „Schublade“ ausnutzt. Hmm, ich hoffe das war verständlich formuliert. o.O Ich glaube ich meinte das, was du mit den Karten sagen wolltest. :D
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Uff… das leidige Thema Feminismus. Darüber kann man sich dumm und dämlich diskutieren und kommt doch nicht zu einem Ergebnis. Deshalb und weil im Artikel und in den Kommentaren schon alles dazu gesagt wurde, lege ich den Mantel des Schweigens um und bedanke mich mit einem stillen Kopfnicken für das Teilen deiner Gedanken^^
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^^ Immer gerne. Ich kann wohl einfach viel zu oft meine Klappe (bzw. das virtuelle Äquivalent dazu) nicht halten. ;) Noch ein bisschen generelles Gebrabbel: Aussitzen klappt zwar oft, aber wenn man nix zu einem Thema sagt, wird einem auch oft genug schnell unterstellt, dass man genau die Meinung unterstützt, die das eigene Gegenüber hat oder angegriffen, dass man ja sicher einer „von denen“ aka Gegenseite sei. Glaub ich. Und so :)
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Naja, ich habe dir ja schon indirekt zugestimmt, dementsprechend kann man mir gerne unterstellen, ich sei deiner Meinung :D
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Hehe, guter Plan, da bin ich dafür :D
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