Whaaat? Es ist schon einen Monat her, seit ich den ersten Band von NO. 6 bebrabbelt habe? :O Wo ist denn die Zeit geblieben? Ich war gestern völlig erstaunt, als ich den zweiten Band im Laden gesehen habe und hab ihn eben gerade zuende gelesen. Also zuhause. Nich im Laden. Da wollten die mich nich übernachten lassen. Dabei sind da so viele Mangas! ;_; Ähem, hier jedenfalls meine Meinung zum zweiten Band von NO. 6 – ob ihr sie haben wollt oder nicht spielt dabei keine Rolle. ^^
Hauptcharakter Shion ist im letzten Band zusammen mit dem mysteriösen und grantigen Nezumi aus der angeblich perfekten Stadt NO. 6 geflohen und im Westblock gelandet. Der Westblock ist, ihr erinnert euch, die Müllhalde der Welt, in der Nezumi und Shion leben. Am Ende des letzten Bandes ist Shion plötzlich zusammengebrochen, weil er von einer der Wespen gestochen wurde, die bereits für mehrere gruselige Todesfälle gesorgt haben.
Was danach passiert erfahren wir natürlich in Band 2. Damit ich Leute, die Band 1 noch gar nicht kennen nicht noch weiter bereits auf der Startseite spoilere, mach ich jetzt mal hier diesen tollen Umbruch und ihr klickt bei Interesse einfach auf „Mehr“. Klicken, los! :>
Dass Shion überlebt, war ja eigentlich klar, denn sonst hätten wir unseren Hauptcharakter nach dem ersten von neun Bänden beerdigen müssen und das tut doch kein Autor. Doch warum er überlebt und gegen die seltsame Wespe immun ist, ist unklar, ebenso warum er dadurch ein völlig neues Aussehen bekommt. An sich aber praktisch, da er ja in NO. 6 theoretisch ein gesuchter Verbrecher ist und sich mit neuer Haarfarbe und seltsamer Körperbemalung gar nicht verkleiden müsste. Wäre es ein normaler Manga würde er mit schneeweißen Haaren schließlich auch nicht auffallen. Leider haben hier die meisten Charaktere schwarze oder braune Haare. Eklig realistisch, oder? ;) Im zweiten Band geht es nun darum, wie sich der verhätschelte Shion im harten Bezirk von Nezumi schlägt.
Naivität vs. Abgebrühtheit
Die Zeichnungen finde ich interessanterweise besser als im ersten Band, obwohl sich im Vergleich zum ersten Band nicht viel geändert hat. Eventuell sind mehr Details dazugekommen und ich vermute, dass die Augen ein wenig schattierter sind. Aber vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet. :D Falls ihr dieses Gefühl zufällig nachvollziehen könnt, dann sagt mir doch, ob ihr festmachen könnt, was sich beim Zeichenstil verbessert hat. Obwohl die beiden Hauptcharaktere sehr mangatypische Gesichter haben, sind diese sehr ausdrucksstark. Ab und zu schaut Shion sehr deppert und einige wenige Male auch chibi-artig drein, meistens schwanken seine Gesichtsausdrücke aber sehr schön zwischen neutral, traurig, erstaunt und erfreut. Und gerade erfreut gucken kann Shion sehr gut. Er irritiert Nezumi sehr häufig dadurch, dass er völlig unbefangen in Situationen hineinstolpert und alle seine Gefühle offen zur Schau trägt. Nezumi zeigt dementsprechend meistens auch nur ein überhebliches Lächeln oder blickt undurchschaubar drein. Womit wir also geklärt hätten, wer von den beiden „cute“ und wer „mysterious“ aus meinem Titel ist. ^^
Das Geplänkel zwischen Nezumi und Shion ist sehr sympathisch und Autorin bzw. Mangaka nutzen hier alle Möglichkeiten, um den naiven Shion dem abgebrühten und zynischen Nezumi gegenüber zu stellen. Im Westblock zurecht zu kommen ist nicht leicht für Shion, da er hier mit der Brutalität eines Slums konfrontiert wird, in dem Schwäche zu zeigen schnell tödlich enden kann und niemand anderen zu Hilfe kommt, wenn sie in Schwierigkeiten geraten. Ebenso wie schicke Viertel Prostitution verbieten und diese Tätigkeit dadurch in ranzigere Stadtteile auslagern (outsourcen nennt man das glaube ich heutzutage), hat sich im Westblock der innovative Beruf des „Wegräumers“ etabliert, weil dort der Tod an der Tagesordnung ist. Wegräumer entsorgen die ganzen Leichen, die anscheinend viel zu häufig auf den Straßen liegen bleiben. Frei nach der Jobbeschreibung: „Irgendeiner muss es ja machen.“ Das sagt glaube ich schon einiges über die Zustände dort aus.
Mit ein wenig nicht gerade aufgedrängter Hilfe von Nezumi schafft es Shion aber dennoch nicht gleich am ersten Tag das Zeitliche zu segnen. Auch wenn Nezumi immer wieder betont, dass er keinen Klotz am Bein möchte und Shion sich gefälligst alleine durchschlagen soll, wirkt es manchmal doch so, als würde er im Notfall für Shion einspringen. Immerhin stellt er sogar Ermittlungen an, um gemeinsam mit Shion äh gewisse Dinge aufzuklären, die ich hier nicht weiter spoilern möchte. ^^ Im Zuge dieser Ermittlungen tauchen jedoch auch neue Personen auf und es deuten sich interessante Verwicklungen an. Dem Geheimnis der Stadt NO. 6 sind die beiden trotzdem erst ein µikrometer kleines Stückchen näher gekommen, es bleibt also noch genügend Stoff für sieben weitere Bände.
Wenig Ai oder viel Ai? ^^
A propos Personen! Shions Freundin Safu, die dank ihres „Ich will dich!“-Geständnisses für den Shonen Ai-Anteil des Manga eigentlich eher störend wirken müsste, wurde ja im letzten Band ins Auslandssemester und somit in die kurzfristige Vergessenheit geschickt. Doch am Ende des zweiten Bandes kommt sie kurz wieder vor und stellt erschrocken fest, dass Shion mittlerweile auf der schwarzen Liste der Regierung steht. Ohne die geringste Ahnung zu haben, wie es so weit kommen konnte, verspricht der dritte Band eine interessante Verwicklung von Safu mit den Machenschaften der Regierung und/oder eine Reise zu Shion in den Westblock. Die vermutlich eine Reise ohne Rückkehr in den Edelbezirk von NO. 6 bedeuten würde. Also noch ein Handlungssträngchen mehr vielleicht.
Alles in allem war der zweite Band von NO. 6 sehr kurzweilig und ich hatte im Vergleich zum ersten Band auch das Gefühl, dass viel mehr passiert ist. Die Szenen, in denen das Geplänkel von Nezumi und Shion anzüglicher wird halten sich auch in Grenzen bzw. es passiert nie was. Ihr könnt also getrost auch beim zweiten Band zugreifen, wenn ihr es aushaltet, dass Shion ab und zu vermaledeit unschuldig daherkommende Komplimente verteilt oder Nezumi Shion mit Absicht in zweideutige und somit peinliche Situationen bringt. Ich finde der Romantik-Part ist eindeutig nicht der Hauptfokus des Manga, man sollte halt nur überhaupt damit umgehen können. Vor allem Nezumis Art ist oft eher die eines straighten (im Sinne von heterosexuellen) Kerls, der meistens den gefühlskalten Typ spielt und sich einen Spaß daraus macht, andere mit unerwarteten Sprüchen zu schockieren oder aus dem Konzept zu bringen. Dazu gehören dann anscheinend auch ein oder zwei Flirtsprüche in Richtung Shion. ^^
Fazit = Yay :)
Langes Gefasel, kurzer Sinn: Gerade weil mich der erste Band noch nicht sooooo sehr begeistert hatte, bin ich positiv überrascht vom zweiten Band und freue mich, dass ich den zweiten Band trotzdem gekauft habe. ^-^ Da der dritte Band erst im Februar 2015 erscheinen soll und die Abstände zwischen den einzelnen Bänden wohl recht groß werden, denke ich, dass ich alle einzeln reviewen werde. :) Falls ihr das verhindern wollt, schreibt einfach „NEEEEEEEIIIIIIIIIIN!“ in die Kommentare und vielleicht höre ich auf euch. Vielleicht. :D Wie steht ihr zu Shonen Ai? Mögt ihr das Genre? Findet ihr es ist nichts halbes und nichts ganzes? Oder schreckt es euch völlig ab und ihr würdet nie einen Manga lesen (/Anime schaun), in dem zwei Kerle niedlich sind und so wirken als hätten sie Gefühle füreinander? (Ihr dürft da jetzt ruhig mit Ja antworten, auch wenn ich das so fast vorwurfsvoll formuliert habe. Nur weil ihr so was nicht lesen wollt, seid ihr ja keine Unmenschen. ^^) Eure Meinung dazu würde mich interessieren. :)
Einen niedlichen Sonntag (falls das überhaupt geht :D) wünscht euch
eure flauschige 0utofjoint =)
PS: Ich lese gerade den ersten Band von Nura – Herr der Yokai, davon wird also bald auch ein Review kommen. :)
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