Willkommen bei „Fairy Tail“, äh, „Seven Deadly Sins“ ^^ – Manga Review

Oh Mann. Wie lange lag dieser arme Manga nun bei mir auf dem Schreibtisch? Ich glaube fast zwei Monate, da ich ihn schon in meinem Frankfurt-Fazit angekündigt hatte. Das arme Ding! ;_; Dabei ist „Seven Deadly Sins“ eigentlich kein dramatisch tiefgründiges Werk, für das man ewig zum reviewen braucht, sondern ein typischer Shonen Kampf und Comedy Manga.

Seven Deadly Sins; Nakaba Suzuki; Carlsen Manga

Seven Deadly Sins; Nakaba Suzuki; Carlsen Manga

Der Mangaka Nakaba Suzuki hat vorher schon für mehrere Shonen-Magazine gezeichnet und einen Zwölfbänder mit dem Titel „Diamond Delinquent“ bzw. „Kongou Banchou“ veröffentlicht, der es jedoch trotz seiner (laut Internet) männlichen Männlichkeit bisher nicht in die Übersetzung geschafft hat und so höchstens als Scanlation aufzutreiben ist. Der Manga Seven Deadly Sins erfreut sich jedoch wesentlich größerer Beliebtheit, weswegen er irgendwann also auch bei uns angekommen ist. Bisher gibt es 14 Bände und der Mangaka hat angekündigt, dass nach zwei weiteren Handlungssträngen („story arc“ ist da irgendwie ein schönerer Begriff) Schluss sein wird und er mit 20-30 Bänden rechnet. Hier findet ihr übrigens eine Leseprobe, um den Zeichenstil einzuschätzen. Der englische Kodansha Comics Verlag stellt nämlich netterweise einen Blick ins eBook zur Verfügung, die Taschenbuch-Ausgaben pfeifen mal wieder auf Leseproben. ^^

Juchhe, einen Shonen-Manga.

Worum geht es? Wir befinden uns in Britannia, einem mittelalterlichen Land, wo (Hallo One Piece!) mithilfe von Fahndungsplakaten nach sieben Bösewichtern gesucht wird. Die haben vor zehn Jahren versucht den König zu stürzen und das ist ja fies und deswegen werden sie nun gesucht. Der Anführer dieser Sieben ist natürlich der Hauptcharakter und gar nicht so böse, wie man erwarten würde. Die sieben Leute nannten sich übrigens die „Seven Deadly Sins“ also „Sieben Todsünden“, woher der Manga auch seinen Titel hat. Zwischendrin kam mal eine ganz lustige Anspielung auf König Artus und generell ist der Manga trotz des düsteren Titels bisher sehr leichte Kost.

Is halt so Standard, ne? Der Humor war sehr standardmäßig, die Charaktere sind der eigentlich ultrastarke Typ, dem man das aufgrund seiner depperten Art nur nicht ansieht und ein weibliches Wesen, das in Schwierigkeiten steckt und deswegen die ominösen, mysteriösen und keine Ahnung-was-noch-iösen „Seven Deadly Sins“, also die sieben Todsünden sucht. Hilflos und von adliger Herkunft ist die gute HabihrenNamenvergessen auch noch und Brüste sind ebenfalls in ausreichender Menge vorhanden. Wobei der Mangaka mehr auf Pantyshots zu stehen scheint, die kommen im Vergleich glaube ich ein wenig häufiger vor als in anderen Manga. Also falls ihr weniger auf Körbchengröße Doppel-F und mehr auf Anime-Hintern in Höschen steht, dann kann ich euch dieses Werk fast nahezu guten Gewissens ans Herz legen.

Seven Deadly Fairies! Oder so … ^^

Erinnert uns das nicht eigentlich ein wenig an Fairy Tail? Niemals. Ach ja, einen annoying Sidekick gibt es natürlich auch noch, weil wo wären Mangahelden ohne ihre sprechenden Tiere? In diesem Fall handelt es sich um ein Schweinchen, das sinnigerweise „Hawk“ also quasi Greifvogel heißt. Ob es fliegen kann, habe ich noch nicht herausgefunden. Also ein richtiger Happy ist es nicht. Im Unterschied zu Natsu, der ja bekanntermaßen nur naiv-deppert ist, übernimmt der Hauptcharakter von Seven Deadly Sins, Meliodas, auch gleich den Part des Perverslings und steckt das permanent rot werdende und furchtbar niedliche weibliche Wesen mit Vorliebe in knappe Outfits, schnüffelt an intimen Stellen oder nutzt unglaublich offensichtlich eine Brust, um „den Herzschlag zu messen“. *hust hust hust* So nennt man Begrapschen also heute? ^^ Naja.

Aber soll ich euch etwas verraten? Im „Weekly Shonen Magazine“, dem japanischen Magazin, in dem auch Fairy Tail veröffentlicht wird, gab es sogar bereits ein Crossover zwischen Seven Deadly Sins und FT. Also zumindest die Mangaka scheinen die Ähnlichkeit ihrer beiden Serien sehr locker zu sehen. :D Und ein paar Unterschiede gibt es ja immerhin auch. Seven Deadly Sins ist vom Stil her recht europäisch-mittelalterlich gehalten, also abgesehen von den Übermegahyperkräften der Charaktere und den sprechenden Schweinen. Und den Höschen. Aaaber im Gegensatz zu Fairy Tail gibt es hier keine Magiergilden und niemand hat im ersten Band mit Feuerzaubern um sich geworfen oder Drachenschrei-Attacken auf jemanden losgelassen. Da wurde noch wie sich das gehört mit Schwertern gekämpft, jawohl! Nicht dieser neumodische Zauberkram … Gezaubert wird dort nur von den anderen und na gut, es gibt magische Schwerter und so.

Mehr Hintergrund wäre nett :)

Aber Unterschiede! Ähm … das Oberteil von dem weiblichen Wesen hier hat Rüschen! Genau! Und sie hat weiße Haare und keinen Zopf/Schleifchen im Haar, ist also vollkommen anders als Lucy! :D Außerdem ist sie wesentlich unschuldiger und niedlicher, wenn ich mich recht daran entsinne, dass Lucy öfters ein bisschen zorniger war. Aber vielleicht ändert sich das ja noch und Nicht-Lucy lernt vielleicht auch irgendwann mal, sich zu verteidigen. Ansonsten darf Melod…Melia…Meliodas sie wahrscheinlich in jedem Band mindestens zwei Mal retten und dabei ihr Höschen bewundern.

Abgesehen davon ist das Setting ganz charmant gemacht und die Charaktere sind jetzt nicht unsympathisch oder so. Nur wird im ersten Band für meinen Geschmack noch nicht genau genug erklärt, was zum Deubel es denn jetzt mit diesen „Seven Deadly Sins“ auf sich hat. Das waren einmal DIE Ritter schlechthin, mit übermenschlichen Kräften und allem drumherum, bis sie durch einen Verrat zu Gejagdten wurden und sich versteckt haben. Nun macht der Anführer der Sieben, der auch zehn Jahre später noch wie 15 aussieht (ô.o), sich auf die Suche nach seinen ehemaligen Gefährten und versucht herauszufinden, was damals eigentlich wirklich vorgefallen ist. Schöne Vorgeschichte, leider fehlt mir noch die Info, warum diese Megakämpfer Tattoos mit je einer der sieben Todsünden haben und sich quasi als Todsünde XY vorstellen. Hat Meliodas nun, weil er das Zorn-Symbol auf’m Arm hat, größere Kräfte? Oder ist das nur so eine Art Gildensymbol? (Hab ich nich‘ eben noch gesagt, es gäbe keine Gilden? Verdammt …)

Also wer noch einen Shonen-Manga braucht … ^^

Alles in allem fand ich den Manga ganz nett. Knuffige Charaktere, Kämpfe, albernes Geplänkel, das ist ja eigentlich so mein Style. Aber wirklich begeistern konnte mich Seven Deadly Sins nicht. Ich vermute einfach, dass der Manga ein wenig mehr Zeit braucht um in Fahrt zu kommen. Denn grundsätzlich ist der Kampf gegen ein ganzes Königreich, um die eigene Unschuld zu beweisen etc. blabla ja schon spannend. Für mich persönlich kam dann noch hinzu, dass ich die einzelnen Bestandteile alle schon einmal „in besser“ in anderen Mangas gesehen habe – allen voran Fairy Tail.

Auch wenn FT sicher nicht der allerbesteste Manga der Welt ist, ziehe ich ihn Seven Deadly Sins vor. Wahrscheinlich aber auch, weil ich darin schon wesentlich weiter gelesen habe und sich die Charaktere (zumindest ein kleines bisschen) weiterentwickelt haben. Allen voran Lucy, die in den späteren Bänden ja nicht mehr ganz so grandios hilflos ist, wie sie das am Anfang oft war. Man muss aber dazusagen, dass ich, als ich mit FT angefangen habe, damit noch nicht soo leicht zu nerven bzw. unkritischer war. Würde sich diese Hilflosigkeit bei der Tante in SDS ändern, wäre auf jeden Fall einer meiner Kritikpunkte weg. Denn mal ehrlich, im Moment darf die nur moralischen Support in Form von niedlichen Sprüchen liefern, große Augen machen, rot werden und diverse Körperteile anglubschen lassen. Aber was nimmt man nicht alles auf sich, um ein Königreich zu retten …

Ich habe bisher auch nur Gutes über den Manga bzw. den dazugehörigen Anime gehört, weswegen ich auch schon überlegt habe, ob vielleicht einfach der Humor an mir vorbeigegangen ist. Komplett abraten würde ich euch jedenfalls nicht. Den Manga kann man durchaus mal lesen, wenn man auf unterhaltsame Shonen-Manga steht – nur wenn ihr bereits von den Klischees des Genres genervt seid und euch dann nicht mehr auf die spannenden Kämpfe und die dramatische Hintergrundstory konzentrieren könnt, wird’s schwierig. ;) Der zweite Band erscheint übrigens bereits am 26. Mai … ich bin so spät dran! ;_; Aber besser spät als nie. :)

Kennt ihr den Manga bereits oder habt ihr überlegt euch den ersten Band zuzulegen? :) Wie ist eure Meinung zur Story, zu den Charakteren oder zum Zeichenstil? Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass sich viele Mangas aus Klischees zusammenbasteln lassen und findet ihr das schlecht oder lässt sich das eurer Meinung nach gar nicht vermeiden? Und vor allem: Hat euch der Humor mehr beeindruckt als mich? Ist mein Humor-Sensor vielleicht kaputt? :D Das wäre tragisch!

Einen humorvollen Samstag wünscht euch
eure 0utofjoint =)

7 Kommentare

  1. Uf … oh je. Ich habe bereits Fairy Tail wegen der Ähnlichkeit (in doppeltem Sinne) zu One Piece nicht angerührt, ich befürchte, dann ist das hier auch nichts für mich. :)

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    1. Ja, das fällt mir auch immer wieder auf, aber ich fand es nicht so abschreckend, weil sich die Charaktere zumindest auf Seiten der Gegner für mich oft genug unterschieden haben. Aber kann ich voll nachvollziehen! :D
      Dann habe ich dich ja quasi errettet. ;)

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  2. Hallo!

    Ich bin gerade über deine Rezi gestoplert und würde sie gerne bei meiner Verlinken. Das war bisher mein erster Manga und da dachte ich, dass eine „erfahrenere“ Meinung vielleicht auch ganz nett wäre 😉

    Ich hoffe du hast nichts dagegen!

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    1. Hallo Pia! :)
      Natürlich hab ich nix dagegen, du darfst gerne verlinken. 😁 Erfahren? ^^ Naja, momentan schreibe ich leider keine Blogartikel aus Zeitmangel, das sollte ich dringend wieder ändern! 😫

      Gefällt 1 Person

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