Zen-Meditation für Fortgeschrittene – Die DoKomi 2016 #1

Ooooohhhhmmmm … Samstag war ein sehr ereignisreicher Tag. Wir (PeeT seine Freundin, die ich jetzt offiziell Peetine nennen darf :D und ich) waren auf der DoKomi* in Düsseldorf. Wie sich das gehört sind wir alle mitten in der Nacht aufgestanden und um 8.15 war ich dann bereit, um am Bielefelder Hauptbahnhof abgeholt zu werden. Leider hat sich den beiden anderen auf dem Weg nach Bielefeld spontan eine Autobahnausfahrt in den Weg geworfen und sie in die Irre geleitet, sodass wir letztendlich erst um 9.30h dort losfahren konnten. Aber gut. Wir wollten ja bloß rechtzeitig ankommen, damit die beiden noch Tickets an der Tageskasse ergattern konnten und mit dem Auto sollte sich Düsseldorf ja in anderthalb oder zwei Stunden erreichen lassen.

Gewiefte Leser werden an dieser Stelle misstrauisch, da sie den Tonfall erahnen, mit dem ich sonst „Die Bahn war ja noch immer pünktlich!“ sagen würde. Zu unserem Pech hatte leider ein Gefahrentransporter genau in dem Autobahnabschnitt einen Unfall auf den wir 80 km von Düsseldorf entfernt aufgefahren waren. Zu unserem Glück nicht in unmittelbarer Nähe unseres Autos, sodass wir unfalltechnisch oder gefahrgutsweise verschont blieben. Zu unserem Unglück ging dann einfach mal nix mehr, weil beide Richtungen der A2 komplett gesperrt wurden.

*= Die Fotos und der eigentliche Bericht über die Messe kommen in einem zweiten Artikel! Ihr werdet merken warum. :D

Als PeeT nach einer Stunde(?) die Meldung auf seinem Handy vorlas und zu der Stelle kam, an der „… gesperrt bis 17.30h“ vorkam, war meine Reaktion einfach nur: „Aber das geht nicht. Ich will auf die Messe! Und ich muss aufs Klo!“

Handwerker retten die Lage! Oder doch unsere Jedi-Kräfte?

Leugnen der Tatsache, dass sich das Auto nicht weiter bewegt hilft da leider auch nur bedingt. Was mehr hilft, ist die Musik aufzudrehen – wenn der Tank nicht fast leer ist zumindest – oder gutgelaunt Menschen um einen herum zu beobachten. Das war sowieso eine Tätigkeit, mit der ich mich heute relativ oft beschäftigt habe. Während PeeT es mit der Jedi-Technik versucht hat, war meine Theorie ja, dass letztendlich nur durch beherztes Eingreifen zweier Handwerker, die aus dem Auto vor uns gestiegen sind, die Situation in den Griff bekommen werden konnte und die Polizei daraufhin allen feststeckenden Autofahrern erlauben konnte, auf der Autobahn zu wenden und gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung bis zur letzten Abfahrt zurück zu fahren.

Gegen die vorgeschriebene Richtung!!! Ich betone das so, weil vor allem Peetine, deren gute Laune anscheinend unerschütterlich ist, hellauf begeistert von diesem Abenteuer war. Was uns dann wiederum aufgeheitert hat. Danke dafür! :D Jedenfalls sind wir nach diesem kurzen Zwischenstopp von zwei Stündchen erst einmal zur Tankstelle gefahren und haben festgestellt, dass wir eigentlich vor einer Stunde auf der Messe hätten gewesen sein wollen. Hätte hätte Fahrradkette, sach ich da nur. Wir sind dann also durch Dortmund gegurkt. Oder durch Teile davon. Und irgendwann haben wir eine Bundesstraße gefunden, die in die richtige Richtung geführt hat. Yes!

Wir sind … da? :O

Nach einer weiteren sehr guten Stunde wurden wir dann durch die Schlangenlinien des Düsseldorfer-Messe-ist-groß-Parksystem geleitet und betraten endlich auf DoKomi-Boden! Naja, fast. Erst mussten wir noch auf den Shuttlebus warten, der uns zur Messehalle gefahren hat. Das Messegelände ist echt nicht klein und wir waren dankbar als wir endlich am Eingang ankamen. Um 14 Uhr. Also nur vier Stunden später als wir eigentlich geplant hatten. ;_;

Leider waren die Karten da schon ausverkauft. Deswegen mussten die beiden anderen vor der Halle quasi nach jemandem suchen, der ihnen sein genutztes Ticket verkauft, damit sie das verwenden konnten. Ich hatte glücklicherweise mein Presseticket. Um zu erfahren, ob und welche Abenteuer die beiden vor den Türen der DoKomi erlebt haben, solltet ihr bei PeeT vorbeischauen. Jedenfalls waren wir nun endlich in den eventuell heiligen Hallen der Messe angekommen und ich stelle fest: Die Messe Düsseldorf ist innen auch echt so hässlich, wie sie auf den Fotos von außen aussieht. Ich weiß nicht, wer in den 80ern entschieden hat, dass dunkelbraun für außen und beige für innen der Bringer sind, ich bin jedenfalls nicht seiner Meinung.

Der Vorteil eines Messe- und Kongresszentrums im Gegenteil zu einer Stadthalle wie bei der AnimagiC ist allerdings, dass beispielsweise viel häufiger Essensstände in den Gängen verteilt sind und die Gänge auch auf viele Besucher ausgelegt sind. Neben Onigiri (*~*) mit verschiedenen Füllungen und kalten Getränken gab es auch das aus Animes berüchtigte Melonenbrot in verschiedenen Sorten. Und das eigentlich alle 50m. Was ich leider nicht wusste. Weswegen ich zuallererst mal an einem Stand meine Zenmeditation weiter geübt habe. Denn Übung macht bekanntlich den Zenmeister.

Ich bin jetzt Master of Entspanning.

Die Dame, die eigentlich bedienen sollte, war so unmotiviert, dass man sie im Anime wahrscheinlich gut als Statistin einsetzen könnte, die von einem Yokai besessen ist. Sie kassierte also in Zeitlupe. Das allein wäre ja nicht schlimm gewesen, allerdings entschied sie genau in dem Moment als ich endlich dran war, dass sie doch eigentlich jetzt mal dringend die halbvolle Vitrine mit den Onigiri nachfüllen und diese langsam und gründlich in der richtigen Orientierung hintereinander aufstellen könnte. Vermutlich weil den Onigiri schlecht wird, wenn man sie zu schnell herumdreht, sind ja empfindlich die armen kleinen Reisdreiecke.

Während meiner Wartezeit durfte ich dann feststellen, dass manche Menschen vielleicht besser keine große Auswahl oder viel Zeit für ihre Entscheidungen haben sollten. Das ist der Vorteil als Veganerin: Ich kann nur Onigiri mit Möhrchenfüllung essen, dann nehm ich die natürlich auch. :D Die beiden hinter mir haben sich jedenfalls sehr angeregt darüber unterhalten, ob man lieber Thunfisch mit Majo oder Lachs mit Majo oder Hühnchen mit Dingens oder doch Thunfisch mit wiehießes? Aber vielleicht mag man das nicht, aber man könnte ja bei der Freundin probieren, aber vielleicht mag mans doch, aber vielleicht will man der Freundin auch nix wegessen oder vielleicht ist Thunfisch mit Majo auch schlecht für den Magen, aber wie viele wollen wir überhaupt? Ich war jedenfalls erstaunt, dass sie es geschafft haben direkt nach mir ohne weitere Bedenkpausen ihre Bestellung abzugeben. :D

Wir haben uns sogar umgeschaut!

Danach haben wir uns erstaunlicherweise alle wiedergefunden und sogar noch zwei andere Leute gefunden, die im Gegensatz zu uns bereits um 12 da waren. Da ich noch einen Kaffee wollte, haben wir uns kurz danach auch noch einmal an einem Kaffeestand angestellt. Wo mein Kaffee natürlich vergessen wurde. Aber hey, zu diesem Zeitpunkt war meine innere Zenmeisterin schon am tiefsten Punkt ihrer Meditation angekommen und nahm das recht stoisch hin. Daaaaaanach jedenfalls fing der eigentliche Teil der Messe an. Wir sind vollkommen unkoordiniert herumgelaufen, haben Cosplayer genervt und haben versucht irgendwie journalistisch wertvolle Erfahrungen zu sammeln, damit wir euch artikeltechnisch etwas bieten können. ^^

Da wir jedoch extra informiert wurden, dass man nicht einfach so filmen dürfe, weil auf der Veranstaltung auch Minderjährige unterwegs seien, habe ich das mit dem Vloggen mal auf Eis gelegt. Man will die brandneue Kamera ja nicht beim Securitymenschen abgeben müssen. Außerdem fühle ich mich noch nicht vlogginggeeignet genug, um einfach in einer Menschenmenge vor mich hinzu reden.

Mit der Bahn geht die Rückfahrt sicher schneller …

Während die anderen beiden mit dem Auto zurück gefahren und hoffentlich gut angekommen sind, habe ich mich dafür entschieden, stattdessen die Bahn zu nehmen und noch etwas am Düsseldorfer Hauptbahnhof zu essen. (Im Nachhinein frage ich mich allerdings, warum genau ich nochmal mit der Bahn fahren wollte, wenn ich mich zu Beginn des Artikels noch darüber lustig gemacht habe. Vermutlich habe ich sie einfach vermisst, die heimeligen Durchsagen und die unangenehm lauten Mitreisenden. Trotzdem viel Spaß bei meinem kleinen Livebericht von gestern Nacht. :D)

Nun bin ich jedenfalls gerade auf dem Heimweg mit einem Zug, von dem ich hoffe, dass er einigermaßen pünktlich ist und mit dem ich bis halb 12 wieder zuhause sein sollte.

Argh. Ich hätte es nicht schreiben sollen. Fünf Stationen vor Bielefeld kam gerade die Durchsage: „Aufgrund einer Streckensperrung verzögert sich die Weiterfahrt unseres Zuges auf unbestimmte Zeit. Es ist 22.27h und ich bin gespannt, wie lange unbestimmte Zeit dieses Mal dauert. Ich hätte gerne ein mobiles Bett mit Raum drumrum, in dem ich mich entspannen kann. Wenigstens sind keine grölenden Fußballfans mehr im Zug. Und falls eben wirklich Leute auf der Toilette oder vor der offenen Tür gekifft haben sollten, würde das ja theoretisch auch zu unser aller Entspannung beitragen. Ihr merkt, ich hab es drauf mit der Meditation, auch wenn ich vom geruchlichen Umfeld momentan dennoch nicht begeistert bin. Vielleicht bekomme ich den Artikel heute Nacht ja noch fertig. (Zukunfts-0utofjoint sagt: So ziemlich. :D)

„Bitte einsteigen, der Zug fährt jetzt ab!“ Und das nach nur 8 Minuten Stillstand? :O Wer hätte das zu hoffen gewagt?! Ich könnte zuhause noch eine Straßenbahn bekommen! Eine ganz reguläre und keinen Nachtbus! Aber wir wollen uns ja nicht zu voreilig freuen. Ooooohhhmmm … Ich lese jetzt noch ein bisschen und werde euch über weitere Vorkommnisse inklusive meiner Ankunft natürlich auf dem Laufenden halten! Kann ja nicht sein, dass ihr eine meiner Wartezeiten verpasst. ^^

Es ist 23.20h und ich bin endlich in Bielefeld angekommen. Jetzt muss ich nur noch … Ach, das schreib ich lieber erst, wenn ich wirklich angekommen bin. :D Ja! Es ist nun 23.40h, die Straßenbahn kam pünktlich, der Fußweg war auch nich gesperrt – ich bin zuhause. Bett! Vergangenheits-0utofjoint: Over and out!

Ich hoffe ihr hattet einen weniger anstrengenden Tag und habt genügend Meditationspraxis, um auf meinen Artikel mit den Fotos zu warten, die muss ich nun nämlich erstmal sortieren. ^^

Einen flauschigen und entspannten Sonntag wünscht euch
eure 0utofjoint =)

7 Kommentare

  1. Schöne Zusammenfassung :) :D
    Ja wir sind gut angekommen, wenngleich müder und (ich) wesentlich genervter. Und gar nicht mal soooo viel später als du

    Ich freu mich schon auf den restlichen Bericht und die Bilder…von denen ich auch ein paar gebrauchen könnte :D

    Eine Sache noch: du hasst oben ein mal Piet geschrieben, kannst du das ändern:)? Danke-sehr

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    1. Das beruhigt mich!
      Hab das „Piet“ geändert. Fotos kann ich dir natürlich auch schicken. Dafür bräuchte ich von dir ne kurze Liste, welche Leute du alles interviewt hast. Also nur immer den Namen vom Cosplaycharakter, dann kann ich das bei mir dazuschreiben :)

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  2. Dat nenn ich einen ereignisreichen Tag! :D Onigiri sind der Hammer… Haben schon drei Mal mir mein Leben gerettet und das meiner Mitmenschen…. Für deine Meditationsübungen muss ich dich jetzt einmal loben,dass mit der Bestellung musst ich leider immer wieder bei zwei gewissen Café for takeaway Ketten mitbekommen… Wenn Teenager ihre Dopple-Chocolat-mit-Sojamilch-Sauerkirchsirup und Pfefferminztopping haben wollen auch du meine Güte… Dass die, dass allerdings noch alles koordinieren können, ich war schon mit nem einfachen Tee überfordert.

    O.O Die Deutschbahn war mal fast pünktlich?! Um ehrlich zu sein, dass habe ich noch nie erlebt. Das Problem finde ich immer an kleineren Haltestellen ist, dass die gerne Mal gestrichen werden.

    und ich freu mich auf die Artikel…

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    1. Onigiri for president! :D
      Danke danke, ich habe mir meditativ Mühe gegeben. ^^
      Sauerkisch-Peppermint Sojalatte klingt auf jeden Fall machbar :D
      Ja, die kleinen Haltestellen lohnen sich oft nicht, das ist echt traurig :(
      Ich hoffe ich komme heute Abend endlich dazu. :)

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